Die Letten sagen von sich, dass sie das sangesfreudigste Volk seien. Ein Zeugnis davon habe ich auch in diesem Freilichtmuseum erhalten, in das wir als Teilnehmer des jährlich stattfindenden Tall Ships’ Race eingeladen waren. Eine Volkstanzgruppe führte ihr Können vor, das sich genauso wie aufs Tanzen auch aufs Singen erstreckte.
Natürlich mussten auch wir – eine Gruppe von ungefähr 40 Mitseglern von unterschiedlichen Schiffen aus aller Herren Länder – mittanzen. Das klappte trotz babylonischer Sprachverwirrung ganz gut. Stärken konnten wir uns nach dem Tanzvergnügen auch: die lettischen Organisatoren hatten auch hier wieder für Speis und Trank in allerfeinster Qualität gesorgt. Überhaupt war die Gastfreundschaft, mit der die insgesamt mehr als 2000 Teilnehmer dieser großen internationalen Segelregatta in Riga empfangen, betreut und nicht zuletzt auch verpflegt wurden, einfach überwältigend.
Doch zurück zum eigentlichen Thema. Das Freilandmuseum liegt am Stadtrand von Riga an einem See. Hier gibt es Bauernhäuser, Windmühlen, Schmieden, Töpfereien, Teerbrennereien und viele andere Beispiele von Häusern mit für ein bestimmtes Handwerk eingerichteten Werkstätten. Die Häuser stammen aus allen Teilen Lettlands, viele sind auch mit den Einrichtungsgegenständen und Gebrauchsgegenständen der entsprechenden Region ausgestattet und geben so ein umfassendes Zeugnis davon ab, wie die Menschen in der Vergangenheit dort gelebt haben. Im Sommer werden einige Handwerke »in Betrieb« gezeigt, dann kann man beim Weben, Schmieden, Korbflechten zusehen.
Brīvības gatve 440, 1024 Ríga
+37 1 7994106
http://brivdabasmuzejs.lv/
Öffnungszeiten: Mo-So 10-17h
Die “Holzarchitektur-Freiland-Museen im Osten” kann man wirklich nur empfehlen. Teilweise werden auch alte Handwerke vorgeführt und alte Haustierrassen gezüchtet. Allein die kleine Slowakei hat sieben derartige Anlagen, die drei baltischen Republiken je eine sehr große (und weitere), außerordentlich gelungene Skansen stehen in Львів (Lemberg / West-Ukraine) und Rožnov pod Radhoštěm (Rosenau / Mähren), natürlich wird man auch in Polen fündig, Biskupin beispielsweise versetzt einen gleich in die Eisenzeit zurück …