Siemensstraße, 10551 Berlin
de.wikipedia.org/wiki/Café_Achteck
Öffnungszeiten: rund um die Uhr
Einst war Berlin reichlich mit ihnen ausgestattet, achteckig, aus Gusseisen, grün gestrichen und mit Sichtschutzwänden versehen dienten sie der Förderung der Hygiene. Eingerichtet waren sie worden, wie ein Gerücht kolportiert, auf Veranlassung von Kaiserin Viktoria, die auf einer Fahrt durch die Stadt jemanden auf der Straße urinieren sah. Viktorianisch verklemmt heißen sie demnach bis heute im Behördendeutsch Bedürfnisanstalten, derweil der Berliner Volksmund ihnen flugs den Namen »Café Achteck« verliehen hat, unter dem sie bis heute bekannt sind. Die meisten sind um 1900 errichtet worden und 1920 zählte man rund 140 in Berlin.
Nur um die dreißig sind heute noch erhalten, alle anderen weggerostet, vergammelt, abgeräumt, dem Fortschritt anheim gefallen. Die wenigen, die es noch gibt, sind – teilweise auch mit finanzieller Unterstützung des Stadtmöbelaufstellers Wall – sorgsam restauriert und stehen auf der Denkmalschutzliste. Ein Exemplar des Modells »Waidmannslust« befindet sich funktionsfähig auf dem Unionplatz in Moabit, diesem kleinen Dreieck zwischen Siemens-, Union- und Oldenburger Straße.
Wenn Mann richtig steht, sieht er aus dem Café Achteck den Turm des Verwaltungsgebäudes im Westhafen.
Bin ich hier gerne? Wenn ich muss, dann ja.
Früher noch öfter
schätzte man ihren Anblick
den Duft nicht so sehr.
Kurioserweise stellen Frauen immer davor eine Schmiere, während die Herren einfach so reingehen.