Flensburger Löwe

flensburger_loew Hier steht er und blickt gehobenen Hauptes über den Wannsee, der Löwe. Flensburger Löwe heißt er bei uns, eine verwirrend verworrene Geschichte liegt hinter ihm.

Sie beginnt mit der Schlacht von Idstedt am 25. Juli 1850, in der die Dänen die Schleswig-Holsteiner besiegten, was zur Folge hatte, dass Flensburg weiter zu Dänemark gehörte. Zum Gedenken an diesen Sieg erschuf der dänische Bildhauer Hermann Wilhelm Bissen den Idstedter Löwen, eine Bronzeplastik, die 1862 auf dem alten Friedhof von Flensburg enthüllt wurde.

Nur zwei Jahre später zerstörten pro-preußische Bürger Flensburgs den Löwen, nachdem Schleswig-Holstein unterstützt von Preußen und Österreich im zweiten Schleswigschen Krieg 1863/64 über Dänemark gesiegt hatte und Flensburg wieder deutsch geworden war.

Auf Geheiß Bismarcks wurde der Löwe nach Berlin gebracht und stand nach Restauration rund 10 Jahre im Zeughaus, bevor er 1878 in der Lichterfelder Kadettenanstalt aufgestellt wurde.

1874 ließ der Berliner Geschäftsmann Wilhelm Conrad eine Kopie des Löwen aus Zink anfertigen, die in der von ihm gegründeten feinen Wannseer Villenkolonie »Alsen« aufgestellt wurde. Benannt war die Kolonie in Erinnerung an die Kapitulation der dänischen Insel Alsen und so erschien ihm wohl der Idstedter Löwe das historisch passende Monument.

Erst 1938 wurde die Statue nach Heckeshorn transportiert, wo sie heute noch – nach umfänglicher Restaurierung im Jahre 2005 – auf einer Aussichtsplattform hoch über dem Wannsee steht.

Das Original des Löwen gaben die Amerikaner nach dem zweiten Weltkrieg an Dänemark zurück. Seitdem stand der Istedløven in Kopenhagen auf dem Hinterhof des Königlich Dänischen Zeughausmuseums. Im September 2011 kehrte er an seinen ursprünglichen Standort in Flensburg zurück.


Flensburger Löwe
Tiefhornweg am großen Wannsee, 14109 Berlin

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