1119 gründete der heilige Bernhard von Clairvaux die Abtei Fontenay, die 1269 die Abtei der französischen Könige wird. Mit der französischen Revolution kommt das Ende der kirchlichen Macht, 1790 verlassen die letzten Mönche die Abtei, die ein Jahr später an den Industriellen Claude Hugo verkauft wird, der sie in eine Papiermühle umfunktioniert. 1820 kommt die Abtei in der Besitz der Familie Montgolfier, die die Papiermühle weiter ausbauen lässt, bis sie 1906 der Bankier Edouard Aynard erwirbt, der die industrielle Nutzung beendet und soweit möglich die Abtei in ihren ursprünglichen mittelalterlichen Zustand zurückversetzen lässt. Seine Nachfahren setzen diese Arbeiten fort, so dass der heutige Zustand weitgehend dem Originalzustand entspricht. Im Jahre 1981 nimmt die Unesco die Abtei in ihre Liste des Weltkulturerbes auf. Die Abtei ist bis heute im Eigentum der Familie Aynard.
Die Abtei ist ganz in der Tradition der zisterziensischen Romanik gehalten: Schlichtheit, Strenge und Klarheit bestimmen die Architektur. Hier fehlen der figürliche Schmuck der Kapitelle, die Ornamentik, die bunte Verglasung der Fenster und – gleich von außen auffallend – die Türme.
Das Ensemble besteht aus der Kirche, dem Kloster mit Refektorium, Kapitelsaal und Dormitorium, den Wirtschaftsgebäuden Schmiede, Bäckerei und Taubenhaus, dem Abtspalast und der Krankenstation, die beide aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Beeindruckend neben der großen Basilika mit ihrem gestampften Lehmboden das riesige Dormitorium mit seinem noch aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammenden Dachgebälk aus Eichenholz. Hier schliefen alle Mönche, den Regeln des hl. Benedikt folgend, unter einem Dach.
Öffnungszeiten: 11 Nov – 31 Mär 10-12 und 14-17h, 1 Apr – 10 Nov 10-17:30h