Das 1926 erbaute Kraftwerk Plessa erzeugte bis 1992 elektrische Energie aus der im Tagebau im Umland gewonnenen Braunkohle. Mit den zu einem großen Teil noch aus der Bauzeit stammenden Anlagen ist es das älteste noch erhaltene Braunkohlekraftwerk. Eigentlich sollte es mit seiner geringen Leistung von lediglich 38 Mega-Watt schon Ende der 60er Jahre stillgelegt werden, wurde dann aber doch nicht vom Netz genommen, sondern weiter »auf Verschleiß« gefahren, will sagen, ohne jegliche Investition in die Technik.
Bereits 1985 unter Denkmalschutz gestellt, wird das Kraftwerk seit 2001 umfassend saniert und restauriert. Neben den technischen Einrichtungen ist insbesondere das Treppenhaus des Verwaltungstrakts mit seinen schönen Terracotta-Fliesen und den eichenen Treppen bemerkenswert, das nach der Sanierung eine geradezu luxuriöse Ausstrahlung hat.
Der museale Charakter dieses technischen Denkmals soll auch in Zukunft erhalten bleiben. Ergänzende Nutzungen wird die umgestaltete Maschinenhalle als vielseitig nutzbarer Veranstaltungssaal (ideal für Technoparties) und eine „Kultur-Brauerei” ermöglichen. Es ist aber leider noch unklar, wie die weitere Finanzierung dieses einmaligen Technikmuseums auf Dauer sichergestellt werden kann.
Im Kraftwerk gibt es täglich Führungen, die ich jedem, der sich für Technik und Industriearchitektur interessiert, sehr ans Herz legen möchte. Führungen können auch über die Webseite vorgebucht werden. Die Kosten für die ca 90 Minuten dauernde Führung sind mit 4 € pro Nase bzw. 6 € für das Familienbillet erschwinglich, eine Fotoerlaubnis belastet das Budget mit 5 € zusätzlich schon deutlicher.
Sehenswert ist auch der recht große Kraftwerksgarten, den die Mitarbeiter nach Stilllegung das Kraftwerks mit ebenso viel Liebe wie Mühe angelegt haben. Hier ist der Eintritt sogar gratis.
Nordstr. 1, 04928 Plessa
+49 3533 60720
www.kraftwerk-plessa.de
Öffnungszeiten: Mo-So: 10-17h
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