Das Gebäudeensemble der »Bibliothek Luisenbad« blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück.
1758 eröffnete der Hofapotheker Behm hier – weit vor den Toren Berlins – nach der Entdeckung einer eisenhaltigen Heilquelle an der Panke eine Heil- und Badeanstalt namens »Friedrichs-Gesundbrunnen«. Obwohl nur mit Mühe zu erreichen – eine Straße wurde erst 1784 gebaut – fand das zu Ehren der Königin Louise 1809 in »Louisenbad« umbenannte Bad regen Zuspruch und wurde beliebtes Ausflugsziel mit etlichen Lokalen fürs »Amüsemang«.
So wurde die Badstraße Anfang des 19. Jahrhunderts zum bürgerlichen Boulevard mit zahlreichen Volksgärten, Restaurationsbetrieben und Theatern.
Um 1890 war die Quelle – wohl auch als Folge des Baubooms in der Badstraße – versiegt, was nicht wirklich gestört haben dürfte, war doch das Bier inzwischen viel wichtiger als das Heilwasser – am Gesundbrunnen gab es zu jener Zeit mehr Brauereien als im Rest von Berlin.
Hinter den entlang der Badstraße errichteten Wohnhäusern entstanden um diese Zeit eine Bade- und Schwimmeinrichtung und davor ein Ballsaal mit Restaurationsgebäude. 1919 wird das Gebäude des Luisenbads dann zum »Lichtbildtheater Marienbad« umgewidmet und die Badeanlagen werden abgerissen.
Das Vestibül des Ballsaals mit seinem als Kaffeeküche genutzten Anbau sowie das »Comptoir« sind uns durch die Stürme der Zeit erhalten geblieben. Sie wurden renoviert und nach langen Jahren des Suchens nach einem Nutzungskonzept schließlich ab 1992 nach Plänen des amerikanischen Architekten Robert Niess zur »Bibliothek Luisenbad« ausgebaut.
Die im Jahre 1995 fertiggestellte Bücherei zeigt eine gelungene Verbindung von alten, denkmalgeschützten Gebäuden und neuen lichtdurchfluteten modernen Anbauten. Unbedingt anschauen!
Interessant ist auch die Arnheimsche Tresorfabrik am anderen Ufer der Panke – ebenfalls liebevoll renoviert.
Travemünder Straße 2, 13357 Berlin
030 2009-45611
www.berlin.de
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10-19.30h, Sa: 10-14h
Eine Antwort auf „Bezirkszentralbibliothek am Luisenbad“