Potsdamer Platz, im Daimler-Hochhaus, 10785 Berlin
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Öffnungszeiten: leider nicht öffentlich zugänglich
In der Kathedrale des Kapitals, die sich die Daimler-Benz AG am Potsdamer Platz von Renzo Piano hat bauen lassen, steht die Méta-Maxi, eines der wunderbaren Werke des Schweizer Künstlers Jean Tinguely, das er 1986 fertiggestellt hat. Mit 3,5 x 12 x 4 Meter ist sie die kleine Schwester seiner bald doppelt so großen begehbaren Skulptur »Große Méta Maxi-Maxi Utopia«, die in Basel im Tinguely-Museum steht.
Der Öffentlichkeit unzugänglich und zum Stillstand verdammt fristet sie hier im lichtdurchfluteten Atrium des Hauptsitzes von Daimler-Chrysler-Services ein eher trauriges Dasein, das wohl so gar nicht Tinguelys Absicht entsprechen dürfte, der einmal sagte: „Es bewegt sich alles. Stillstand gibt es nicht.”
Und auch die Website der Sammlung DaimlerChrysler selbst zitiert Tinguely mit einer Aussage über die große Schwester: „Etwas Lustiges will ich schaffen, etwas für die Kinder, die klettern und hüpfen. Ich möchte, dass es gut herauskommt, eindrucksvoll, fröhlich, verrückt und wie auf einem Jahrmarkt … Es ist eine harmonische, pandämonische Méta-Maxi-Skulptur, doch sie darf nicht auffallen, und sie muss nützlich sein. Man benützt sie, um auf verschiedenen Wegen ins oberste Stockwerk zu gelangen, man benützt sie, um schlicht nach oben zu steigen oder um nichts zu tun, man benützt sie, um etwas nachschauen zu gehen, man benützt sie, um zu leben … Ich möchte, dass jeder vergisst, dass er sich in einer Skulptur befindet, doch die Hauptsache ist dabei für mich, dass man Spaß daran hat, dass der Besucher die anderen sieht, auf die er im Innern trifft.”
Schon in der ersten Jahren nach der Fertigstellung des Gebäudes, als man wenigstens noch um Méta-Maxi herumgehen konnte, stand sie meistens still. Seit 2001 ist sie auch noch der näheren Betrachtung entzogen, wenigstens darf man aus der ersten Etage der öffentlich zugänglichen Autoausstellung mit gehörigen Abstand auf sie hinabschauen.