Dorfkirche Kleinmachnow

dorfkirche-kleinmachnow1 An der Südseite des Machnower Sees steht die alte Dorfkirche von Kleinmachnow. Sie entstand Ende des 16. Jahrhunderts als eine der ersten evangelischen Kirchen, die in der Mark nach der Reformation gebaut wurde. Ein Inschrift an der Nordseite klärt uns über das Entstehungsjahr auf: »CASPARUS JACKE MAUER MEISTER ZU POTSDAMP 1597« und darunter erfahren wir auch über eine der Renovierungen: »DANIELL MERCKER MAUER ZU MACHNO HAT DIESE CHIRCHE AUSIEPUTZ ANNO 1704 D 5 JULI«.

Margarete von Hake, geb. von Schulenburg, hat die Kirche bauen lassen. Sie gehörte zum Grundbesitz der Familie von Hake, die sie ausschließlich für eigene Gottesdienste und Begräbnisse nutzte. Erst Mitte des 17. Jahrhunderts, als das Straßendorf Kleinmachnow entstanden war, fanden hier auch öffentliche Gottesdienste statt.

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Theodor Fontane schreibt in seinen »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« über die Kirche: »Es ist ein überraschend gefälliger, beinah feinstilisierter Backsteinbau […] reizend zwischen Bäumen und Efeugräbern gelegen und von einer Steinmauer eingefasst«. So präsentiert sich die Kirche mehr als ein Jahrhundert später auch heute noch, gleichsam, als ob die Zeit hier stehen geblieben wäre.

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In der spätgotischen Kirche findet sich noch viel von der ursprünglichen Ausstattung, wie der prächtige Flügelalter, auf dessen Rückseite wir lesen können: »ANNO DOMINI 1599 HABE ICH HANS ZINCKEISEN VON BERLIN WONHAFTIGK ZU BERLIN HAWE DISEN IN WENDIGEN ALDHAR GESCHNITTEN UND GEMAHLT NEPEN DEM IWERSTEN«, der Taufstein und die Kanzel. An den Wänden finden wir Epitaphe und Grabplatten der Familie Hake sowie zwei aus dem 16. Jahrhundert stammende Ölgemälde eines unbekannten Künstlers, Luther und Melanchthon darstellend.

Zahlreiche Gräber derer von Hake finden sich in der Kirche, in der um 1700 an sie angebauten Gruftkapelle und um sie herum , von denen es während ihrer Jahrhunderte währenden Herrschaft über Kleinmachnow wohl auch etliche zu begraben gab.

Gegenüber der Kirche steht noch das dreipfortige Tor, das zum von David Gilly entworfenen Schloss führte. Das Schloss wurde – ebenso wie die mittelalterliche alte Hakeburg – bei einem Bombenangriff 1943 schwer beschädigt, die verbleibenden Reste wurden 1954 abgerissen, so dass heute nur noch Reste der Fundamente vorhanden sind.


Zehlendorfer Damm, 14532 Kleinmachnow

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