Maxim-Gorki-Theater

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Die Geschichte des Hauses, das das Maxim-Gorki-Theater seit seinem Gründungsjahr 1952 beherbergt, beginnt 1827 als erster öffentlicher Konzertsaal Berlins. Gebaut wurde er ab 1825 von Theodor Ottmer, der auf Pläne von Karl Friedrich Schinkel zurückgriff, für die Berliner Sing-Akademie, die hier ihre Konzerte gab, bis das Haus im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde. Auftraggeber war Carl Friedrich Zelter, der sich neben seinem eigentlichen Beruf als Maurermeister als Musiker, Komponist, Dirigent und Musikpädagoge um die Musik und die musikalische Ausbildung in Preußen verdient machte. Der heute noch erhaltene Zuschauerraum war als Konzertsaal wegen seiner guten Akustik in Europa berühmt.

Im Haus der Singakademie gaben Johannes Brahms, Franz Liszt, Clara Schumann, Niccolò Paganini und Anton Rubinstein Konzerte, Alexander von Humboldt berichtete über seine Forschungsreisen in ferne Länder und der Philosoph Wilhelm Schlegel hielt Vorlesungen. Eine Gedenktafel im Foyer erinnert daran, dass 1829 Felix Mendelssohn-Bartholdy hier die jahrelang verschollene Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach, die Zelter wiederentdeckt hatte, dirigierte und damit eine Bach-Renaissance in Deutschland einleitete. Im Revolutionsjahr 1848 tagte die konstituierende Preußische Nationalversammlung im Konzertsaal.

Nach dem zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die sowjetische Besatzungsmacht das Gebäude und ließ es 1947 als Theaterhaus des benachbarten Hauses der Kultur der Sowjetunion, des jetzigen Palais am Festungsgraben, wieder aufbauen. Die strenge klassizistische Fassade mit dem korinthischen Pilastern blieb im Wesentlichen erhalten, sie wurde 1992 mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz nach den ursprünglichen Entwürfen instandgesetzt.

Das Maxim-Gorki-Theater war anfänglich unter der Leitung des Stanislawski-Schülers Maxim Vallentin dem sozialistischen Realismus verpflichtet. Seine erste Inszenierung für das neue Theaterensemble war das sowjetische Stück »Für die auf See« von Boris Lawrenjow. Am Ende der 1950er Jahre, in den Zeiten der Entstalinisierung, als Heiner Müller Dramaturg am MGT war, wurden Stücke wie »Die Korrektur« von Inge Müller und »Die Lohndrücker« von Müller selbst hier erstaufgeführt.


Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin
+49 30 20221115
www.gorki.de
Öffnungszeiten Kasse: Mo-Sa 12-18:30h, So 16-18:30h

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