Das Dampfmaschinenhaus an der Glienicker Lake wurde in den Jahren 1843-45 errichtet, um die Wasserversorgung der Gartenlandschaft des Babelsberger Parks sicherzustellen. Der Bau erfolgte gleichzeitig mit der Anlage eines Bewässerungssystems nach Plänen von Ludwig Persius. Es entstand ein zweigeschossiger neogotischer Backsteinbau mit Zinnen, Türmchen und Erkern. Das Untergeschoss beherbergte die Maschinenräume, Werkstätten und die Wohnung des Maschinenmeisters. Das Obergeschoss bewohnte Graf von Pückler, der Hofmarschall des Schlossherren.
Die neue Technik ermöglichte eine verlässliche Bewässerung des Parks und stellte einen Mangel ab, der Peter Joseph Lenné, der den Park in den Jahren 1833-43 angelegt hatte, in einem trockenen Sommer schon arg zu schaffen gemacht hatte. Und sie erlaubte den Betrieb von Wasserspielen: die erste Fontäne wurde 1845 unter der Ägide des neuen Gartengestalters, Fürst Hermann von Pückler-Muskau, eingeweiht. Die 1865 erfolgte Erweiterung um eine weitere Maschinenhalle steigerte die Kraft der Pumpen auf 65 PS – genug, um eine Fontäne in der Glienicker Lake einzurichten, die wie ein Geysir 40 Meter hoch über die Wasserfläche aufstieg.
Derzeit wird das gesamte Bewässerungssystem mit seinem 25 km langen Rohrsystem renoviert. Im September 2006 konnte man den Geysir nach 40 Jahren erstmals wieder in die Höhe schießen sehen, 2008 sollen die Anlagen, zu denen auch die beiden sogenannten Achterbecken auf dem Berg gehören, die den Geysir mit Wasser versorgen, wieder komplett einsatzfähig sein. Dann werden wir nicht nur Potsdams höchste Fontäne wieder öfter sehen, auch die Fontänen auf den Terrassen am Schloss mit ihrem gemeinsamen Abfluss über den Wilhelmwasserfall, das Schwarze Meer oberhalb des Schlosses und die Gotische Fontäne im Pleasureground mit einem Wasserfall zur Havel werden wieder in den regelmäßigen Betrieb gehen.
Ein Bild dieser Fontäne findet man hier: http://www.spsg.de/media/de/geysir_bruecke.jpg
Park Babelsberg, 14469 Potsdam