Technikdenkmal Rieselfeld Großbeeren

Eine anrüchige Sache, so ein Rieselfeld. Wurden hier doch Abwässer durch großflächige Verrieselung bio-mechanisch gereinigt. West-Berliner kennen sie noch aus Gatow, wo sie bis 1985 in Betrieb waren.

Bis zu 10.000 Hektar Rieselfläche hat Berlin im Umland einst betrieben. Das erste Rieselgut war 1874 das Rittergut Osdorf südlich von Berlin. Mehr als hundert Jahre waren die Rieselfelder in Betrieb. Anfänglich düngten sie den märkischen Sandboden und brachten ihn dadurch zu ungekannter Fruchtbarkeit. Später führte die andauere Berieselung zu einer Verhärtung des Bodens, die mit einem Rückgang der Fruchtbarkeit einherging. Sehr zum Nachteil der Böden wirkte sich auch die zunehmende Industrialisierung Berlins aus, denn die Industrieabwässer führten große Mengen Schadstoffe mit sich, so dass bis heute viele Rieselfelder eine hohe Schwermetallbelastung aufweisen. Verwaltet und bewirtschaftet wurden die Rieselfelder durch die Berliner Stadtgüter, die heute in der BSGM (Berliner Stadtgutliegenschafts-Management GmbH) aufgegangen sind.

rieselfelder

In Großbeeren ist ein kleiner Teil der Anlagen als Technikdenkmal erhalten geblieben. Unweit des Bahnhofs Großbeeren, der inmitten einer gigantischen Straßenkreuzung liegt, an der Landstraße L40 kurz vor dem Ortseingang muss man ein paar hundert Meter durch die Rieselfelder laufen (am Wegesrand stehen Apfelbäume, die Äpfel sind ganz lecker, sind sie belastet?), um dann auf ein hohes Standrohr zu stoßen, zu dessen Füßen auch noch ein großes Betonbecken liegt. Alternativ kann in Großbeeren den Wegweisern zum »Technikdenkmal Rieselfeld Großbeeren« folgen.

Wenn man auf der Google-Karte die Ansicht mit Luftbild einschaltet und ein wenig hineinzoomt, sieht man sehr deutlich die großflächige Einteilung der Rieselfelder in regelmäßige Rechtecke.


An der Landstraße L40, Großbeeren
Denkmalpfad Rieselfeld Großbeeren

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