Die Wohnanlage Sonnenhof wurde in den Jahren 1925-27 nach Plänen von Erwin Anton Gutkind errichtet. Seine Handschrift ist unverkennbar, es finden sich deutliche Parallelen zu seinen Bauten in der Thulestraße in Pankow und der Ollenhauerstraße in Reinickendorf. Gutkind zeigte hier, wie man auch den Massenwohnungsbau attraktiv gestalten kann. Hier entstanden 266 Wohnungen, Ladengeschäfte zur Straße und eine Kindertagesstätte im Blockinneren, die bis heute in dieser Funktion erhalten blieb.
Der Name Sonnenhof ist dabei Programm: die Häuser sind ohne Hinterhof und Quergebäude angelegt, sie stehen am Rand des durch die Straßen Marie-Curie-Allee, Delbrück-, Archenhold- und Bietzkestraße gebildeten Blocks und lassen über den sehr großen Hof in ihrem Inneren Licht und Luft in die Wohnungen. Es wundert nicht, dass Gutkind mit dem Entwurf für ein Wochenendhaus an der Ausstellung »Sonne, Licht und Luft für Alle« auf dem Berliner Messegelände teilnahm – kurz bevor er vor den Nationalsozialisten floh und über Paris nach London auswanderte. Eine späte Ehrung erfuhr er 2003 mit der Anbringung einer Gedenktafel an der Siedlung Sonnenhof, die allerdings sein erzwungenes Exil mit keinem Wort erwähnt.
Marie-Curie-Allee, Delbrück-, Archenhold- und Bietzkestraße, 10315 Berlin
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