Die Kronprinzenbrücke ist die erste nach der deutschen Einheit in Berlin gebaute Brücke – ein mehr als symbolischer Brückenschlag zwischen Ost (Bezirk Mitte) und West (damals noch Bezirk Tiergarten). Zudem ist sie eine der schönsten und elegantesten Brücken von Berlin. Der spanische Architekt Santiago Calatrava hat die von 1991-96 erbaute Stahlbogenbrücke entworfen.
Die Brücke ersetzt ihren im zweiten Weltkrieg zerstörten Vorgänger, der 1877-79 hier erbaut worden war und zu Ehren des ersten deutschen Kronprinzen und späteren Kaisers Friedrich III. den Namen Kronprinzenbrücke erhalten hatte. Vorgänger dieser Brücke wiederum war die 1828 als hölzerne Klappbrücke gebaute Unterbaumbrücke. Einst war hier, wo der Fluss die Stadt wieder verließ, der Unterbaum, woran der Name der naheliegenden Unterbaumstraße noch heute erinnert.
Unterbaumbrücke – Holzstich von Gottlob Theuerkauf, 1866
Gekostet hat der Neubau 34 Mio DM, wovon die europäische Union ungefähr ein Drittel (die Hälfte der ursprünglich geplanten Baukosten in Höhe von 20 Mio DM) zugeschossen hat – so eine Art Geschenk der EU zur deutschen und damit auch europäischen Einheit.
Wunderbar ist auch die Beleuchtungsinstallation der Brücke: vier hohe schlanke Lichtmasten und in die Geländer integrierte Lampen beleuchten die Fahrbahn von oben, etliche Bodenlampen den Gehweg.
Leider haben auch hier die allgegenwärtigen Vandalen, denen es nur um das Zerstören öffentlichen Eigentums zu gehen scheint, ganze Arbeit geleistet und sämtliche Bodenlampen zerstört, so dass die Brücke derzeit nachts ziemlich unbeleuchtet da steht.
Das Erscheinungsbild der Brücke beeinträchtigt der riesige rostige Rammschutz, der beidseitig vor die filigranen Brückenpfeiler gebaut wurde. Calatrava selbst musste hier nachbessern, weil sein ursprünglicher Entwurf nicht die über den für Flussbrücken erforderlichen Schutz gegen Schiffsstoß verfügte.
Konrad-Adenauer-Straße, Reinhardtstraße, 10557 Berlin
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