O2-World

o2_world_im_bau_juli_2007

Die O2-World ist Teil des Bebauungskonzepts “mediaspree”, welches das ganze Gelände zwischen Oberbaumbrücke und Jannowitzbrücke beiderseits der Spree umfasst. Geplant sind diverse Hochhäuser, Büroblocks und exklusives Wohnen links und rechts der Spree. Ähnlich den “London Docklands” oder der “HafenCity Hamburg”, will auch der Berliner Senat einen Platz für Hochfinanz und Medienkonzerne schaffen. Großflächige Bauprojekte sind Programm, die Medienbranche das Potential. Wie sagte es Wowereit bei der Präsentation der O2 World im April 2006 so schön: die Aufnahme der Bauarbeiten seien der Anfang einer “sagenhaften Entwicklung eines Entertainmentbezirks”.

Die O2 World ist auch aufgrund ihrer schieren Größe das Schlüsselprojekt, hier werden rund 150 Millonen € von der US-amerikanischen Anschutz Entertainment Group verbaut, die wohl durch den angeblich dreistelligen Millonenbetrag, den der Mobilfunkprovider O2 für die Namensrechte hingelegt hat, kein Loch in die Kasse von Anschutz reißen werden. Allerdings haben die Erschließungskosten von rund 16 Millonen € das Loch im Berliner Stadtsäckel etwas vergrößert, denn der Senat trägt 80% dieser Kosten.

Das ganze mediaspree-Projekt ist nicht unumstritten, denn Stadtentwicklung ist doch etwas mehr als Wirtschaftsförderung und Bebauung. Es muss dabei auch um Bewohner und die soziale und kulturelle Entwicklung gehen. Und daran hapert es nach Ansicht der Gegner des Projektes, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden, stattdessen werde die in den letzten Jahren entstandene Szene verdrängt und das Viertel in einen durchökonomisierten Gute-Laune-Bezirk für die Besserverdienenden umgewandelt.

Zur Belegung der Verdrängung nur ein Beispiel: der Anschutz-Geschäftsführer Detlef Kornett sagte bei der Präsentation des Projekts, dass ein Stück des von Künstlern gestalteten Abschnitts der zur Erinnerung erhaltenen Berliner Mauer an der Mühlenstraße, der als “East Side Gallery” weit über Berlins Grenzen hinaus bekannt ist, weichen werden müsse, um den Besuchern der Arena einen ungehinderten Ausblick auf die Spree zur ermöglichen. Im Gegenzug versperrt seine Arena dafür den freien Blick auf den Sonnenuntergang von der Modersohnbrücke aus.

Mühlenstraße, 10243 Berlin
www.o2-world.de

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