Sowjetisches Ehrenmal Treptower Park

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Das Treptower Ehrenmal ist die größte der drei Gedenkstätten, die die Rote Armee im Stadtgebiet von Berlin anlegen ließ. Hier sind mehr als 7000 Soldaten bestattet, die bei der Befreiung Berlins ihr Leben ließen.

ehrenmal-treptow-befreierAnders als beim Ehrenmal in Schönholz, wo sich die Namen der toten Soldaten schier endlos auf Tafeln aus rotem Granit aneinanderreihen, sind die Toten hier namenlos. An den Seiten des Ehrenmals, dessen Grundriss durchaus Ähnlichkeiten mit dem einer Kirche hat, stehen sechzehn monumentale Sarkophage aus Stein. Ihre Reliefs zeigen Szenen aus dem großen vaterländischen Krieg, an den Stirnseiten mit Zitaten von Stalin versehen, links russisch, rechts deutsch. Dazwischen die Grabfelder. Scheitelpunkt der Anlage ist der Grabhügel, der die monumentale Skulptur »Der Befreier« des Bildhauers Jewgeni Wutschetitsch trägt. Der Mosaikfries im Innenraum des Sockels zeigt Vertreter der sechzehn sowjetischen Unionsrepubliken bei der Totenehrung.

Trotz des grauen Novemberwetters mit seinem Nieselregen, dessen Nässe auf Dauer durch jede Kleidung kriecht, sind viele Menschen hier. Oder vielleicht auch gerade wegen des Novembers, des Monats, in dem man der Toten gedenkt. Mehr Besucher jedenfalls als beim ersten Mal, als ich hier war, Anfang der 80er Jahre, noch zu DDR-Zeiten als Westberliner mit einem Besucherschein eingereist.

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Auffällig viele russische Sprachfetzen dringen an mein Ohr. Eine russische Hochzeitsgesellschaft macht Fotos. Als sie sehen, dass ich fotografiere, bitten sie mich, Fotos von ihnen zu machen. Gleich habe ich ein halbes Dutzend Digitalkameras in der Hand, sie stellen sich artig auf dem zentralen Weg auf, im Hintergrund die Figur des Rotarmisten, der das Kind rettet und das Hakenkreuz zerschlägt. Vor der Figur der Mutter Heimat stehend, mache ich Fotos der Hochzeitsgesellschaft, nur keines mit meiner eigenen Kamera. Was treibt die jungen Russen gerade hierhin? Ist es ein Stück russischer Erde in Berlin, eine Art manifest gewordenen Heimatgefühls, das sich an diesem Ort des Gedenkens einstellt?


Puschkinallee 12, 12435 Berlin
www.stadtentwicklung.berlin.de

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