Gleich zwei ziemlich große Brücken überqueren nördlich der Spandauer Altstadt das Wasser der Havel. Den Autofahrer freut es, den Segler verdrießt es. Sie verbinden die Ortsteile Hakenfelde im Westen mit Haselhorst im Osten, die bebaute Havelspitze mit dem weitgehend öden Haveleck. Die neuere der beiden Brücken ist die Wasserstadtbrücke, auch Nordbrücke Oberhavel genannt.
Gebaut wurde sie in den Jahren 1999–2001 für rund 46 Millionen DM nach preisgekrönten Entwürfen der Architekten Dörr, Ludolf, Wimmer und des Ingenieurbüros Herbert Fink, geplant zu den Zeiten, als der Glaube an den Erfolg der Neubebauung des gesamten Areals zu beiden Seiten der Havel – der Wasserstadt Oberhavel – noch ungebrochen war. Nur ein Teil der Pläne ist bis heute umgesetzt, die Wasserstadt GmbH als Entwicklungsträger inzwischen in Liquidation. Rund 600 Millionen Euro hat das Land Berlin hier an Zuschüssen investiert.
Die Brücke jedoch ist ein schönes Bauwerk, flach und schlank erstreckt sie sich mehr als 250 Meter über den Fluss. Getragen wird die Stahlbrücke von ungewöhnlichen Pfeilern: jeweils vier mächtige Stützen aus Beton wachsen breitbeinig in Form von Pyramiden aus dem Wasser. So brauchen die Pfeiler keinen zusätzlichen Rammschutz, denn ein Schiff, das einen Pfeiler rammt, schiebt sich in die Höhe, wobei die Aufprallenergie verzehrt wird – pfiffige Ingenieurskunst, die auch der Schönheit dient.
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