Die Gustav-Heinemann-Brücke ist sicher die am meisten benutzte Fußgängerbrücke in Berlin. Sie führt direkt vom Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof über die Spree zum Spreebogenpark. Und zum Capital Beach, der zwar ohne Beach auskommen muss, aber unmittelbar an den Gestaden der Spree liegt. Obwohl die Brücke erst rund drei Jahre alt ist, latschen offensichtlich so viele Touristen und wohl auch ein paar Eingeborene über sie, dass ihre Laufbahn aus Holzbohlen abgenutzt ist und ein Warnschild »Gehwegschäden« aufgestellt werden musste.
Eine nette Anekdote ist die Tatsache, dass die Brücke nach einem Mann – dem früheren Bundespräsidenten (1969–1974) Gustav Heinemann – benannt wurde, obwohl es doch den Beschluss der BVV Mitte gibt (den sie vom früheren Bezirk Tiergarten übernommen hat), alle neuen Straßen nach Frauen zu benennen, bis die Quote stimmt. Aber eine Brücke ist eben keine Straße …
Wollt ihr auch technische Details wissen? Bitte: Die nato-olivgrün gestrichene Stahlbrücke hat eine Breite von 5 m und eine Gesamtlänge von 88 m, wobei die freie Spannweite zwischen den beiden Pfeilern 66 m beträgt. Sie wiegt 220 t, das habe ich aber nicht nachgewogen.
Den Entwurf für die Brücke lieferte das Schweizer Architekturbüro Max Dudler. Irgendwie haben die Schweizer hier in der Nähe ihrer Botschaft das Heft fest in der Hand, stammt doch auch der Entwurf für den Spreebogenpark von zwei Schweizer Landschaftsarchitekten.
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