Universitätsbibliothek in Cottbus

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Das Castel del Monte von Brandenburg steht in Cottbus: die 2005 eingeweihte neue Bibliothek der Universität. Das wunderschöne Gebäude aus Glas mit seinen geschwungenen Formen steht auch auf einem Hügel, der hier zwar künstlich aufgeschüttet wurde, um die Kosten für das Ausschachten eines zweiten Untergeschosses zu sparen, aber dem Gebäude wirklich gut steht: »Nehmen Se Hügel, det hebt Ihnen!«. Ich finde es immer wieder tröstlich, wenn ich sehe, welch tolle und sinnvolle Dinge man mit Steuergeldern so bauen kann. Gekostet hat die Bibliothek rund 30 Millionen Euro, was mir angesichts des grandiosen Resultats eine vergleichsweise kleine Summe erscheint.

Obgleich das Haus mit seinem sieben oberirdischen Etagen recht groß geraten ist, macht es doch durch die Transparenz seiner gläsernen Außenhülle, die die Farben des Himmels widerspiegelt, und die gleichsam amöbenhaft sich auflösende Gestalt einen leichten und auf wundersame Weise schwebenden Eindruck. Der Inhalt der drei (sind es drei oder mehr?) Zylinder manifestiert sich an der Außenseite: das Glas ist mit weiß gepixelten Buchstaben überzogen, die unentzifferbar übereinander gedruckt wurden.

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Von innen wird die Bibliothek geprägt durch eine kräftige Farbigkeit, die von Grün und Lila dominiert wird, aber auch der Orientierung dienen, indem sie die Räume in Zonen aufteilen. Die Bücherregale in den einzelnen Etagen, die alle frei zugänglich sind, stehen mit ihrer strikten rechtwinkligen Ausrichtung in Kontrast zu dem Kurven des Baus. Die in ruhigem Weiß und Grau gehaltenen Lesesäle erstrecken sich immer über zwei oder gar drei Etagen und sind lichtdurchflutet.

Entworfen hat das Gebäude, das von 2001 bis 2004 nach einer zwölf Jahre währenden Planungsphase errichtet wurde, das Baseler Architektenbüro Jacques Herzog & Pierre de Meuron.

Mit vollem Namen heißt das Gebäude übrigens nach der Einrichtung, die es beherbergt, »Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der BTU Cottbus«, abgekürzt IKMZ, aber alle sagen schlicht und einfach Bibliothek. Und BTU steht für »Brandenburgische Technische Universität«. Zeigte Google-Maps bis ca. Ende 2011 auf einer veralteten Satellitenansicht mit einem Sportplatz noch den Zustand vor Baubeginn, so kann man jetzt die Bibliothek von oben sehen und erkennt, dass sie aus vier Zylindern besteht.



Karl-Marx-Straße 53, 03044 Cottbus
0355 69 2063
www.tu-cottbus.de
Mo-Fr: 9-22 Uhr, Sa: 9-13 Uhr, So: 17-22 Uhr

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5 Antworten auf „Universitätsbibliothek in Cottbus“

  1. Soll noch mal jemand etwas gegen den Osten sagen! “Wir” im Westen (Köln) schaffen es mal gerade, für eine Milliarde € (!!) ein Loch zu fabrizieren, in dem unermeßliche Kulturgüter versacken, wahrscheinlich unwiderruflich…

    1. Bei den unbegreiflich großen Milliardenbeträgen, die derzeit die Nachrichten beherrschen, sind 30 Millionen geradewegs ackermannsche Peanuts.

    1. Als ich das Statement schrieb, war die Astronomizität der Beträge, die zur Bewältigung der Krisen aufgewendet werden müssen, noch deutlich kleiner als heutzutage.

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