Geschlossen. An gleicher Stelle residiert jetzt das Restaurant Carl & Sophie.
Stillose goldfarben eloxierte Fensterrahmen, die nicht zum Rest der Architektur des Hauses passen, schließen nun die ehemalige Terrasse ein
Beitrag vom 18.6.2008: Als vor etlichen Jahren das Gelände der Schüttmühle (jetzt Focus-Teleport) und später das von Bolle (jetzt Feibergers Spreebogen mit Innenministerium) geplant und gebaut wurden, hat sich der Baustadtrat des damaligen Bezirks Tiergarten erfolgreich dafür eingesetzt, dass auf dem Gelände ein durchgängiger und öffentlich zugänglicher Uferweg von der Kirchstraße bis zur Stromstraße eingerichtet wurde. Auch ein Spielplatz geht auf diese Initiative zurück. Dieser Weg ist nun seit Mitte der 90er Jahre existent und ist von der Bevölkerung angenommen und ist sogar schon Bestandteil eines Lieblingswegs geworden. Er wird von Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen viel benutzt und wird immer beliebter, zumal er nun seit dem letzen Jahr auch unter der Lessingbrücke hindurchführt.
Auf dem Spreebogen-Gelände, ungefähr in der Mitte des Uferwegs, steht das Abion-Hotel, in dem seit dem Frühjahr 2008 auch die Lanninger-Bar untergebracht ist. Als Ausgleich für die verloren gegangenen Plätze auf der früheren Terrasse, in der nun die Bar untergebracht ist, nutzt man nun diesen Uferweg, um ihn – ausgerechnet an der engsten Stelle – mit Tischen und Stühlen zuzustellen und noch enger zu machen.
Als ob das nicht schon genug wäre, baut Lanninger seit heute (18.6.2009) hier allerhässlichste Sperren quer über den Weg, die es Radfahrern wohl unmöglich machen sollen, hier vorbeizufahren.
Barrieren fotografiert am 18.6.2008
Aber auch das Passieren mit Kinderwagen oder im Rollstuhl wird künftig wohl schwer bis unmöglich sein. Selbst die Fußgänger werden behindert und müssen demnächst Zick-Zack laufen; darüber hinaus wird ihnen rein optisch vermittelt, dass sie hier privaten, für Hotelgäste reservierten Grund betreten und eigentlich unerwünscht sind.
Kein freundlicher Akt. Vielleicht hilft es ja, wenn man einen Protestbrief an den Bezirksbürgermeister schreibt (christian.hanke@ba-mitte.verwalt-berlin.de).
Zur Bar kann ich nicht viel sagen. Früher war ich oft hier, aber nach dem Umbau finde ich sie von der Einrichtung her ziemlich unattraktiv (Stil: Sammelsurium, 70er Jahre, Hotel unter den Linden). Der unfreundliche Akt der Errichtung von Barrieren am Uferweg macht mich hier sicher nicht zum Kunden, noch nicht mal zum gelegentlichen.
Nachtrag vom 28.6.2008: Die Barriere wurde am 26.6.2008 auf Veranlassung der Bauaufsicht wieder abgebaut, nachdem zahlreiche Proteste von Moabiter Bürgern beim Bezirk eingegangen sind. Mehr dazu auf moabitonline.
Nun steht dort lediglich noch ein Hinweisschild mit der Bitte, dass Radfahrer langsam fahren mögen. Das gefällt mir so schon viel besser.
Nachtrag Mai 2009: Gerade mal ein Jahr hat es vorgehalten, und Herr Lanninger probiert es dieses Jahr erneut mit einer milderen Art von Barrieren in Form von Blumenkübeln:
Neue Barrieren fotografiert am 29.5.2009
Offensichtlich hagelte es wieder Proteste, so dass die Maßnahme wieder etwas zurückgenommen wurde: die Barrieren wurden etwas auseinander gerückt und statt “Radfahren verboten” wurden nun Hinweisschilder aufgestellt, nach denen die Radfahrer nun nicht mehr absteigen müssen, aber die Fußgänger Vorrang haben (haben sie das nicht sowieso auf diesem Uferweg grundsätzlich?).
Etwas gemilderte Barrieren, aber eben immer noch Barrieren, Foto vom 17.6.2009
Ich vermute mal, dass Herr Lanninger vorhat, diese Salamitaktik weiter fortzuführen, bis keiner mehr protestiert und er den Uferweg für sich und seine Gäste hat.
Alt-Moabit 99, Im Hotel ABION, Moabit, 10559 Berlin
030 39920 798
Hmm. Extrem unerfreuliches Herangehen des Herrn Ober-Barkeepers.
Mir hat die Bar beim Vorbeiflanieren/-Radeln im Winter immer ganz gut gefallen, und ich sagte mehr als einmal zu meiner Begleitung: “Da gehen wir dann auch mal rein”. Wenn man aber nun nach Herrn Lanninger googlet, findet man – wie hier – vor allem Fußnoten zu seiner Radfahrer-Behinderungs-Politik.
Gefällt mir nicht. Ich bin klassische Bar Fly, aber eben auch Radler. Wer im Rahmen seiner Nutzungsrechte Wegerechte einräumen muss, dann aber zu Schranken und Kübeln greift, um dieses einzuschränken, hat m.E. nichts begriffen. Das sind ursurpatorische, heillos unzeitgemäße Methoden, mit denen man sich vor Ort keine Freunde macht.
Nun ist es jedenfalls 2011, und man wird sehen, wie sich der Herr Lanninger verhält. Wenn er den Weg für Spaziergänger, Radler, Kinder, Rollstuhlfahrer und alle anderen nichtmotorisierten Menschen so freihält, wie der Bezirk es sich offensichtlich wünscht, hat er in mir einen Kunden mehr, und ich schreibe ihm eine schöne Qype-Rezension.
Wenn aber die hier beschriebene Salami-Taktik sich fortsetzt … wird sie ein entsprechendes Echo zeitigen. Gibt mehr als einen Menschen, der Mittags radeln will/muss und abends gerne einen souverän gemixten Cocktail trinken möchte. Man wird sehen, ob eine dialektische Lösung drin ist.
Es war schon 2010 deutlich besser und es gab keine Blockaden mehr.