Auf dem Gelände der ehemaligen Heeresschneiderei, dort wo die Krupp-Straße auf die Lehrter Straße trifft, steht seit 2007 ein auffälliges neues Gebäude, das völlig im Kontrast zu den alten, denkmalgeschützten Gebäuden aus rotem Ziegelstein steht. Ein markanter Kubus aus hellem Sichtbeton, 25 Meter lang, 12,5 Meter hoch und breit, mit einigen wenigen großen Fenstern und Lüftungsöffnungen, mit glatter und schmuckloser Außenhaut, die lediglich durch die Schalbretter Struktur erhält.
Wo Alt und Neu so dicht aufeinander treffen, gehen die Stimmungswogen hoch: die einen sind empört, die anderen begeistert. Ich gehöre ganz klar zu Letzteren – historisierende Bauten haben wir doch schon genug in Berlin.
Der Kubus steht nicht nur auf dem Fundament des im Krieg zerstörten Vorgängerbaus, des Dienstwohngebäudes des Direktors der Schneiderei, sondern nimmt auch dessen ehemalige Abmessungen auf. Nur das – inzwischen denkmalgeschützte – Mauerwerk des Sockels ist von der früheren Bebauung übrig geblieben. Es wurde in den Neubau mit einbezogen, indem dieser an der Kruppstraße über den alten Gebäudesockel hinauskragt. So scheint der Kubus aus hellem Beton über der verbliebenen Restfassade zu schweben.
Gebaut wurde das Haus von den Kreuzberger Architekten Augustin und Frank als Atelier für die international bekannte Künstlerin Katharina Grosse. Im Gebäude war ich noch nicht, einige Bilder vom Inneren findet man aber auf der Website der Architekten.
Lehrter Straße 57, Moabit, 10557 Berlinwww.beton.org
WER HAT DIE BAUGENEHMIGUNG FÜR DIESEN HOCHBUNKER ERTEILT?
Mir gefällt das Gebäude, das mit einen Hochbunker wenig gemein hat.
Das sehe ich auch so. Ist zwar kein Meilenstein der Architektur, aber Hochbunker… naja
Dieses Werk ist nicht nur von außen genial umgesetzt sondern auch innen ist das Raumprogramm so organisiert, dass es nur wenig Erschließungsflächen gibt und die verschiedenen Nutzungen ineinander übergehen.Es entsteht ein komplexes Raumgefüge. Alle Räume finden sich kompakt in einem Kubus wieder, welcher durch die sägeraue Bretterschalung an der Außenwand eine filigrane Anmutung bekommt! Und erst die Öffnungen…! ..offenbaren manchmal großzügig das Innenleben, und führen durch das Gebäude von innen eine lichtbezogene Bewegung durch….
…es ist einfach großartig ich liebe es!
Und nun noch meine Frage: warum ist der Kellerbereich samt Sockel unter Denkmalschutz gestellt worden? Und dann: Bau- oder Bodendenkmalschutz?
Es ist sogenannter Ensembleschutz, also der Schutz der Gesamtanlage, die aber nur noch in Teilen erhalten ist: Eintrag in der Denmkaldatenbank