Kanalbrücken Minden

Neue und alte Vorlandbrücke

Eigenartig, wie man so tickt. Jahrzehntelang habe ich den Mittellandkanal ignoriert – von seinem Bestehen zwar gewusst, das ja, aber hinfahren und anschauen?

Nachdem ich die neue Kanalbrücke Magdeburg gesehen hatte, war die Neugier geweckt, ein ähnliches, aber wesentlich älteres Bauwerk zu besichtigen, nämlich die Kanalbrücke Minden, dort, wo der Mittellandkanal bei Stromkilometer 102 die Weser überquert. Für die nächste Reise nach Westen war der Besuch vorgemerkt, und die ist nun schon wieder ein paar Tage Geschichte – Zeit, hier einen kleinen Bericht zu hinterlassen.

Sous les ponts

Derweil man in Magdeburg die Kanalbrücke schon von der Autobahn sieht, muss man in Minden einen etwas weiteren Umweg fahren. Erst mal von der Autobahn A2 runter, dann zwängt man sich am besten mit der Weser und der Eisenbahn durch die Porta Westfalica hindurch, was an sich schon ganz eindrucksvoll ist, fährt durch Minden und versucht auf die Friedrich-Wilhelm-Straße zu kommen. Auf der fährt man nämlich erst mal mit dem Auto unter dem Kanal durch (auch schon spannend, vor allem zu Fuß), sucht sich dann sofort einen Parkplatz und läuft zu Fuß auf die Kanalbrücke hoch.

Rechts alte Fahrt, links neue Fahrt, darunter die Weser

Die Kanalbrücke ist zwar nicht so gewaltig lang wie die in Magdeburg, dafür aber viel breiter. Sie besteht nämlich gleich aus zwei Brücken, die hier über die Weser gehen: der alten Fahrt, die bereits 1914 eingeweiht wurde, und der direkt daneben gebauten neuen Fahrt, die fast doppelt so breit und vor allem einen Meter tiefer ist. Seitdem sie 1989 in Betrieb ging, läuft der gesamte Verkehr über sie, derweil die alte Fahrt lediglich als geschütztes Baudenkmal erhalten bleibt.

Auch hier gibt es in der unmittelbaren Umgebung etliche Schleusen, um den Höhenunterschied zwischen Weser und Kanal (13 m) zu überwinden. Die bekannteste ist sicher die Schachtschleuse Minden. Der ausgeschilderte Rundweg Wasserstraßenkreuz führt an den wesentlichen Bauwerken entlang.