Der im 14. Jahrhundert errichtete Turm der Sint Stevenskerk, die am höchsten Punkt von Nijmegen steht, dominiert das Stadtbild. Er wurde im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und nach dem Krieg in der äußerlichen Form, die er 1604 hatte, dem holländischen Renaissancestil, wiederhergestellt. Der Turm war zwar schon 1953 fertig, die Wiederaufbauarbeiten an der ebenfalls stark beschädigten Kirche nahmen viele Jahre in Anspruch, so dass sie erst 1969 wieder eröffnet werden konnte.
Wie es bei so vielen alten Kirchen der Fall ist, baute man auch diese Kirche durch die Jahrhunderte hinweg immer wieder um. Begonnen wurde sie in der Mitte des 13. Jahrhunderts im spätromanischen Stil, vollendet jedoch im gotischen Stil. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde sie erheblich umgestaltet und erweitert. Beim letzten dieser Umbauten bekam sie auch ihre heutige, ungewöhnliche Form mit der großen Vierung.
Beim Betreten der Kirche erstaunt die riesige lichtdurchflutete Vierung. Das Querschiff ist fast ebenso lang wie das Hauptschiff, beide sind mit hölzernen Tonnengewölben versehen, die an umgedrehte Schiffsrümpfe erinnern. Die Kirche, die seit der Reformation mit einer kurzen Unterbrechung protestantisch ist, verfügt über eine reichhaltige Ausstattung. Am Informationstisch direkt am Eingang zur Kirche sollte man unbedingt den in mehreren Sprachen erhältlichen Kurzführer für 50 Cent erwerben, der kurze Beschreibungen zu den einzelnen Stationen des Rundgangs enthält.
Auffallend ist die große Orgel (eine von immerhin vier in dieser Kirche) am westlichen Ende des Hauptschiffs. Sie stammt vom Kölner Orgelbauer Ludwig König und wurde 1776 in Betrieb genommen. Auch die für eine Kirche eher ungewöhnlichen, imposanten Kronleuchter fallen ins Auge: sie wurden 1643 auf Betreiben der Stadtverwaltung angeschafft und mussten von den Gilden der Stadt bezahlt werden.
Sint Stevenskerkhof 62, Nijmegen
+31 24-360 4710
stevenskerk.nl