Die Stadt heißt wie die Burg, jedenfalls seit 1929: Burg Stargard. Also kann die Burg nichts anderes sein als das Wahrzeichen des 1170 erstmals erwähnten Orts. Vor allem, wo sie in der Superlativhitliste mitmischen darf: Sie ist das älteste weltliche Bauwerk Mecklenburg-Vorpommerns und die nördlichste erhalten gebliebene Höhenburg Deutschlands, und hier fand 1726 der letzte Hexenprozess in Mecklenburg statt. Immerhin stehen von der Anlage noch elf Gebäude, die seit 1990 nach und nach renoviert werden. Imposant ist vor allem der 38 Meter hohe Bergfried mit seinem dicken Mauern, von dem aus man einer wunderbare Aussicht hat – bei gutem Wetter schaut man bis zu 30 km weit über die eiszeitlich geprägte Landschaft.
1236 gründeten die brandenburgischen Markgrafen die Burg, die ihnen als Verteidigungsanlage und Residenz gleichermaßen diente. Durch Heirat fiel die Burganlage 1292 samt dem umgebenden Stargarder Land an Mecklenburg. Im 30-jährigen Krieg richtete der kaiserliche General Tilly auf der Burg sein Hauptquartier ein und leitete von hier aus die Belagerung und Erstürmung Neubrandenburgs. Die in der Folge entstehenden Kämpfe hatten starke Beschädigungen der Burg zur Folge. 1823 lässt Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz den Turm, der nach einem Brand fast 200 Jahre nur noch als Ruine stand, durch den Strelitzer Baumeister Friedrich Wilhelm Buttel zum Aussichtsturm umbauen.
Der beeindruckende Backstein-Koloss ist heute die Touristenattraktion der Stadt. Auf der Burg findet man das Heimatmuseum, den Wurz- und Krautgarten und den Burggasthof samt Hotel »Zur Alten Münze«. Der Stargarder Burgverein widmet sich der Pflege und Sanierung der Burg und der Dokumentation ihrer Geschichte. Er ist auch Ausrichter des Burgfests, das jedes Jahr am zweiten Wochenende im August mit Mittelalterspektakel und Ritterspielen stattfindet.
Burg 1, 17094 Burg Stargard
www.burg-stargard.de
Gut geschrieben. Nur ein klizekleiner Markel: Der Stargarder Burgverein e.V. unterstützt die Eigentümerin, die Stadt Burg Stargard, in Ihrem Bestreben die Burg zu erhalten und zu beleben. Der Burgverein ist stolzer Ausrichter des jährlich am 2.Augustwochenende stattfindenden Burgfestes und nicht nur Mitorganisator.
Seyet gegrüßt !
Den kleinen Makel mit Ausrichter statt Mitorganisator habe ich gleich korrigiert, danke für den Hinweys!