Gedenkstätte für die Interbrigadisten im Spanischen Bürgerkrieg

Spaniens Himmel über Berlin

Die Herren Generale, mamita mia,
Hab’n uns verraten!

Wer hat denn diese Herren, mamita mia,
So schlecht beraten?

Madrid, dich wunderbare, mamita mia,
Dich wollten sie nehmen!

Doch deiner treuen Söhne, mamita mia,
Brauchst dich nicht schämen!

Und alle deine Tränen, mamita mia,
Die werden wir rächen!

Und alle unsre Knechtschaft, mamita mia,
Die werden wir brechen!

Marchaos Legionarios! Marchaos Hitlerianos!
Marchaos Invasores! Mamita mia!
A vuestra tierra!

Porque el proletariado, mamita mia!
Ganó la guerra!

so singt Ernst Busch in einem der vielen Lieder zum Spanischen Bürgerkrieg:

Mamita mia (Los Cuatro Generales, "Vier noble Generale")

Am Rande des Friedrichshains steht die »Gedenkstätte für die deutschen Interbrigadisten«, auch »Denkmal für die Spanienkämpfer« genannt. Im Spanischen Bürgerkrieg kämpften von 1936 bis 1938 ungefähr 40.000 Freiwillige aus vieler Herren Länder, darunter rund 4.000 Deutsche, in den Internationalen Brigaden an der Seite der Spanischen Republik gegen die rechten Putschisten unter General Franco, die von den italienischen Faschisten und den deutschen Nationalsozialisten ideell, materiell und mit Soldaten unterstützt wurden. Darunter auch die berüchtigte Legion Condor, die für die fast vollständige Zerstörung Guernicas verantwortlich ist.

Gedenkstätte für die Interbrigadisten

Die monumentale Plastik »Spanienkämpfer« von Fritz Cremer dominiert das Denkmal. Dargestellt ist ein Brigadist, der mit erhobenem Schwert und geballter Faust gleichsam aus dem Schützengraben aufspringt und sich den Feinden der Spanischen Republik entgegenstellt.

Gedenkstätte für die Interbrigadisten

Ein doppelseitiges Relief des Bildhauers Siegfried Krepp zeigt Szenen aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Die der Straße zugewandte Seite zeigt unter anderem die Stadt Madrid, umschlungen von einem Band mit der Zeile »Madrid du wunderbare. Mamita mia« aus dem oben zitierten Lied von Ernst Busch.

In den Boden eingelassen ist eine Bronzeplatte mit dem nüchternen Text »Gedenkstätte der deutschen Interbrigadisten. Spanien 1936-1939«. Sie ist Ersatz für eine 1990 bei einem rechtsradikalen Sprengstoffanschlag zerstörte Tafel, auf der stand: »Ruhm und Ehre den dreitausend deutschen Antifaschisten, gefallen 1936-1939 im Freiheitskampf des spanischen Volkes. Sie kämpften in den Reihen der glorreichen Internationalen Brigaden gegen den spanischen, deutschen und italienischen Faschismus für die Befreiung unserer Heimat vom faschistischen Joch. Ihr Kampf, beseelt von den großen Ideen des proletarischen Internationalismus und wahren Patriotismus, bleibt unvergängliches Vorbild der Jugend unseres sozialistischen Vaterlandes.«

Die DDR hatte den Antifaschismus zu ihrem Gründungsmythos erhoben und dabei dem Kampf der Freiwilligen gegen die Franco-Truppen einen besonderen Stellenwert beigemessen. Dass auch in den Reihen der Spanienkämpfer unter der Führung der Sowjetunion stalinistische »Säuberungen« stattgefunden haben, wurde dabei geflissentlich ignoriert.
Eingeweiht wurde die Gedenkstätte im September 1968 mit großem Zeremoniell, stellte doch im Verständnis der DDR der Einsatz der antifaschistischen Widerstandskämpfer in Spanien den ersten Schritt zur Befreiung Deutschlands vom Faschismus dar.


Friedenstraße, Im Volkspark Friedrichshain, 10249 Berlinwww.stadtentwicklung.berlin

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