Weithin sichtbar ragt seit Ende 2008 die Landmarke Lausitzer Seenland am Ufer des neu entstehenden Sedlitzer Sees in die Höhe, direkt an der Mündung des Sornoer Kanals, der Geierswalder und Sedlitzer See miteinander verbindet. Der Aussichtsturm wurde im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land als als Orientierungs- und Aussichtspunkt und als Symbol für den Wandel der früheren Bergbaulandschaft zu einer Seenlandschaft errichtet. Noch ist das Wasser weit entfernt vom Turm, aber in ein paar Jahren wird er direkt an den Gestaden des Sedlitzer Sees stehen.
Der rund dreißig Meter hohe Turm mit dreieckigem Grundriss ist ganz aus Cortenstahl gebaut. Der Entwurf stammt vom Münchener Architekten Stefan Giers, der damit einen internationalen Architekturwettbewerb gewonnen hat, den die IBA und die Stadt Senftenberg 2005 ausgeschrieben hatten. Ganze 111 Tonnen des witterungsbeständigen Stahls mit der rostroten Farbe wurden hier verbaut. Das Material soll an die Giganten der Technik erinnern, die bei der Freilegung der Kohlenflöze die Landschaft der Lausitz tiefgreifend umgestaltet haben.
Die beiden dem See zugewandten Seiten der Landmarke sind geschlossene, glatte Stahloberflächen, die durch den unterschiedlichen Oxidationsgrad der verwendeten Stahlplatten eine interessante Struktur erhalten, während die dritte Seite offen ist und — einer überdimensionalen Skulptur gleich — den Treppenaufgang und die Zwischenetagen zeigen. Trotz der großen Abmessungen erscheint der Turm aufgrund der geringen Dicke der Stahlplatten fast filigran und leicht, wenn man die 162 Stufen zur Aussichtsplattform emporsteigt. Jeder Schritt wird dabei auch akustisch erfahrbar — der Stahl wird in Schwingungen versetzt, denen die großen Hohlkörper an den glatten Seiten als Resonanzkörper dienen.
Von der Plattform aus hat man ein grandioses Panorama über die entstehende Lausitzer Seenlandschaft genießen kann. Neben den direkt angrenzenden Seen — den beiden schon genannten und dem Partwitzer See — sieht man auf den ehemaligen Tagebau Meuro, in dem der Ilse-See entsteht, die Kraftwerke Schwarze Pumpe und Boxberg und den Windpark in Klettwitz. Am Geländer der Plattform sind einige markante Punkte durch eingelaserte Schriftzüge angegeben.
Ein wunderbares Bauwerk, das mir jeden der fast 1 Million Euro wert scheint, die es gekostet hat. Es empfiehlt sich, den Rostigen Nagel, wie er im Volksmund geheißen wird, möglichst nicht an Tagen zu besuchen, an denen mit großem Andrang zu rechnen ist, denn dann kann es hier schon mal arg überlaufen sein, wie die Lausitzer Rundschau berichtete.
51,5270°N, 14,0996°O
Karte von OpenStreetMap
Einzig mögliche Anfahrt: An der B96 zwischen Senftenberg und Hoyerswerda liegt der Ort Kleinkoschen, am Hinweisschild „Aussichtsturm Landmarke“ verlässt man die B96, fährt über eine Brücke über die schwarze Elster, durch Kleinkoschen hindurch und rund 3,5 km in nordöstlicher Richtung.
Vilmos,
jetzt ist ja langsam gut… du mußt mich (ebenso wie Richensa) nicht länger davon überzeugen, dass sich eine ausgedehnte Landpartie durch Brandenburg, M-V und sonstige Gegenden wirklich lohnt.
Danke für diese Motivationshilfe…
mir gefällt der hohe Turm mit Ausblick und die schönen Fotos
Es gibt doch noch richtige Architekten mit künstlerischem Verstand. Nur leider bauen die nicht in Berlin.
schön das dir die Landmarke gefällt, blos gut das sie nicht nach ddr-clor richt. nicht war ??? sonst hättest du eine schöne Erinnerung
Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass sich auf der Platte am Boden vor der ersten Treppenstufe der Landmarke ein Fehler in der letzten Zeile eingeschlichen hat? Wir haben es vorort auch nicht bemerkt, sondern erst als wir uns unsere Fotos zu Hause anschauten. Das die fehlerhafte Platte bei den sowieso schon beachtlichen Baukosten nicht durch eine neue ersetzt wurde, ist erstaunlich. Inzwischen ist übrigens der Wasserpegel des Sedlitzer Sees und der übrigen Seen im Umland wieder ein gutes Stück gestiegen, wie wir bei einer Radtour durch das Lausitzer Seenland feststellen konnten (guckst Du hier: http://on.fb.me/mG3Aq4).
Beste Grüße aus der Lausitz 🙂
Nee, das extra-R war mir noch nicht aufgefallen.