Natürlich feiern die Schweizer ihren Nationalfeiertag jedes Jahr, um an den Rütlischwur zu erinnern, jenen Schweizer Nationalmythos, auf den die Gründung der Schweiz zurückzuführen ist. So ein Mythos hat doch etwas Beruhigendes und stiftet Identität.
Derweil die Schweizer im letzen Jahr einen überdimensionalen Graubündener Steinbock auf das Dach ihrer Botschaft hievten, waren es heuer rote Kühe mit weißem Kreuz — diesmal nicht nur auf dem Dach sondern auch im Spreebogenpark auf der Wiese zwischen Botschaft und Spree.
Zwar waren die Kühe nur hölzern, aber sie trugen trotzdem originale Kuhglocken um den Hals, darunter waren auch einige sehr schöne Stücke — nicht nur die eher einfacheren, gemeinhin bekannten Modelle aus getriebenem Blech, sondern auch echte, gegossene Bronzeglocken. So eine Schweizer Kuh hat eben ganz schön schwer zu tragen.
Läuten durfte man die Glocken auch:
Zu ihrem großen Fest rund um das Botschaftsgebäude hatten mich die Schweizer einmal mehr nicht eingeladen, weswegen sie auch dieses Jahr auf meine Gesellschaft verzichten mussten.
Trotzdem habe ich mir das grandiose Feuerwerk nicht entgehen lassen, das pünktlich um 22:30 Uhr begann, gratis und draußen, ohne Einladung und diesmal sogar ohne Regen. Das Video der letzen Minute vermittelt nur einen schwachen Eindruck:
Nächstes Jahr will ich aber endlich mal eine Einladung, liest hier vielleicht ein Schweizer mit, der mir eine besorgen kann?
Man braucht dazu eine Einladung? Oder willst Du nur ohne nicht hingehen?
Das Fest direkt rund um die Botschaft ist nur für geladene Gäste (mit Anzug oder kleinem Schwarzen). Und da gibt es gute schweizerische Leckereien und ganz sicher auch guten Wein.