Auf dem mexikanischen Schulschiff, der Cuauhtémoc, war ich ja schon mehrfach anlässlich der Tall Ships‘ Races, nun bin ich endlich auch einmal in der mexikanischen Botschaft gewesen.
Die unterschiedlich geneigten hellen Lamellen sorgen für Dynamik
Gebaut wurde sie nach Plänen der mexikanischen Architekten Teodoro Gonzáles de León und Francisco Serrano Cacho. Die beiden Architekten schufen so ein einerseits durchweg modernes Gebäude, andererseits haben sie viele Elemente der mexikanischen Tradition integriert, ohne folkloristisch zu werden. So ist das Baumaterial für die 18 Meter hohen, unterschiedlich geneigten Stelen, die wie ein Fächer das äußere Bild bestimmen, und des Atriums, das das Innere des Gebäudes prägt, aus Beton, der mit weißen Marmorstücken und Marmormehl statt Kies und Sand gemischt wurde und dessen Oberfläche in mühevoller Handarbeit durch Meißeln aufgeraut wurde, so dass der Marmor wieder zu Tage tritt.
Das als Zylinder ausgeführte Atrium, das sich über die gesamten fünf Stockwerke erstreckt, erinnert an die Form des Maya-Observatoriums El Caracol in Chichén Itzá. Ein als Pyramide ausgeführter Garten nimmt ein anderes traditionelles architektonisches Element auf. Das Dach des Zylinders besteht vollständig aus Glas, und ein Teil des Zylinders lässt durch regelmäßig angeordnete runde Glasbausteine zusätzliches Licht in den Raum, der so vom Licht, das vom hellen Marmorbeton reflektiert wird, durchflutet ist.
Blick im Atrium nach oben, zum blauen Himmel
Ganz wunderbar fand ich die Dachterrasse, die nicht wie üblich die Klimaanlagen und andere technische Einrichtungen trägt, sondern in Art eines Steingartens, der an eine mittelamerikanische Landschaft erinnert, angelegt ist, auf dem geometrische Baukörper wie überdimensional Bauklötze liegen.
Lavendel blüht auf der Dachterrasse
Im Erdgeschoss der Botschaft gibt es einen großen Raum, der für wechselnde Ausstellungen genutzt wird, denn die Botschaft ist auch das mexikanische Kulturzentrum in Berlin. Als ich die Botschaft besuchte, lief hier gerade die Ausstellung Acróstico mit Werken von fünf jungen Künstlern aus Mexiko-Stadt, die in Berlin leben. Die Ausstellungen kann man jeden Werktag morgens von 9 bis 13 Uhr besuchen, wobei man sich auch das Atrium anschauen kann. Über das aktuelle Programm informiert die unten angegebene Website.
Klingelhöferstraße 3, 10785 Berlin
030 2693230
embamex.sre.gob.mx/alemania
Montag bis Freitag 9:00-13:00 Uhr
Interessante Elemente – auch wenn sie nicht gerade bauen können -, das war in Hannover auf der EXPO noch ganz anders.
Tolle Architektur!
Und wie üblich erstklassige Bilder!
Sehr beeindruckend. Deine Fotos machen den Beitrag sehr anschaulich.
Danke fürs Lob, ich erröte leicht 😉
Tolle Fotos, klasse Bericht – wie immer, lieber Vilmos. 😉
Diese Schönheit sieht man ihr von außen gar nicht an, finde ich.
wenn nur diese grauslige Oberfläche nicht wäre …