Wen die Pflicht, das Vergnügen oder die Orientierungslosigkeit auf der A52 oder auf der B255 zwischen Dorsten und Marl vorbeiführt, dem sei angeraten, wenn er Hunger verspürt, beim Schwatten Jans einzukehren. Dort, wo der nördliche Rand des Ruhrgebiets unmerklich ins Münsterland hinüberzugleiten beginnt, hatten wir uns dank veralteter Karten im Navi und nicht minder alter Generalkarten gründlich verfranzt und waren schon fast wieder auf dem Rückweg ins Ruhrgebiet. Hunger hatten wir auch. Und da wollte es der Zufall, dass wir vor diesem Restaurant anhielten, um uns über unsere Position schlau zu machen.
Beim Schwatten Jans wird man freundlich empfangen, zuvorkommend bedient und bei der Auswahl der Speisen – von der Standard- oder der Saisonkarte – gut beraten. Sitzen kann man drinnen oder, wenn das Wetter es erlaubt oder gar mit rund 30° am Abend gebietet, draußen hinter dem Haus im Biergarten.
Nach eingehendem Studium der Karte fiel die Wahl auf Gerichte aus der Saisonkarte – ganz entschieden hatten wir uns aber nicht, weswegen wir uns von der Chefin ausführlich beraten ließen. Letztendlich wurden es dann ein Kalbssteak mit frischen Pfifferlingen für mich und frische Matjes an einer Sauce aus Apfel, Sellerie, süß-saurem Kürbis und Crème fraîche für die Lieblingszicke. Und die war hellauf begeistert von den Matjes. Mein Fleisch war wunderbar saftig, die Pfifferlinge köstlich, und die zu beiden Speisen gereichten Bratkartoffeln perfekt gebraten. Man merkt, dass hier frische Produkte mit Liebe verarbeitet werden. Auch das zum Essen bestellte Köpi war sehr gepflegt, gut gekühlt und köstlich – so wie es sein muss und heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Zimmer gibt es hier leider nicht, aber die hilfsbereite Chefin hat uns mit ein paar Telefonaten ganz flott ein einfaches und günstiges Zimmer ein paar Kilometer weiter besorgt.
Gut, dass wir uns verfahren hatten.

Na das hört sich doch sehr Empfehlenswert an. Bei gelegenheit komm ich auch mal vorbei.