Bei 38° Außentemperatur drehen sich die großen Ventilatoren des Café do Brasil auf vollen Touren, so dass man tatsächlich den Eindruck gewinnt, dass es innen deutlich kühler als draußen auf dem Mehringdamm ist. Die Hitze scheint mir jedenfalls recht südamerikanisch und so kommt es wohl, dass am Sonntagnachmittag vor dem Finale der WM hier fast nur Brasilianer sitzen und sich die großen, sehr gut aussehenden Platten schmecken lassen, die aus der Küche kommen und an meinem Tisch vorbeigetragen werden.
Eigentlich war ich nur hereingeschneit, um mich mit einem kühlen Caipirinha zu erfrischen, der hier sehr gut zubereitet wird. Aber dann war die Neugier doch zu groß und so musste ich, zumal aus der Küche stets die wunderbarsten Düfte in den Gastraum zogen, dann doch wenigstens eine Kleinigkeit essen. Die Wahl fiel auf Rindfleischstreifen mit Zwiebeln, die von zwei Dips begleitet an den Tisch kamen, einer davon mit Knoblauch und Koriander, der andere auf Basis einer tropischen Frucht. Das Rindfleisch war leicht säuerlich mariniert und äußerst zart. Es hat mir so gut geschmeckt, dass ich gerne noch einmal wiederkomme, um auch von den anderen interessanten Gerichten der Karte zu probieren. Die Preise sind recht günstig, vor allem an den Tagen Montag bis Mittwoch, an denen das Restaurant ein brasilianisches Buffet bietet.
Ein sehr entspanntes Lokal mit angenehmer Atmosphäre, weit entfernt von der Erlebnisgastronomie der Rodizio-Restaurants. Sehr wohltuend fand ich auch die Musikauswahl, hier hat nichts mein Ohr beleidigt.
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