Im Zusammenhang mit der Verwendung des schönen Buchstabens »ß« hat man ja schon viele Eigenartigkeiten feststellen können. Meistens steht es da, wo es nicht hingehört, oder fehlt dort, wo es hingehört. Die Schweizer haben es schon lange vergrämt, und außerhalb des deutschen Sprachraums, wo es heutzutage gar nicht mehr anzutreffen ist, wird das »ß« als unbekanntes Zeichen – wenn dort jemand zum Beispiel eine deutsche Adresse mit dem schönen »Straße« darin schreiben muss – oft durch etwas ersetzt, das von ähnlicher Gestalt ist: meistens ein »B« oder aber ein »β«.
Hier feiert das »ß« fröhliche Urständ an einem ihm gar nicht zugedachten Platz: Es ersetzt ein »&«, und der Schildermacher, dem es an Platz für ein ausgeschriebenes »und« gebrach, hat wohl es in völliger Unkenntnis jeglicher typographischen Regel aus seinem virtuellen Setzkasten geklaubt.
Eine Anwandlung des Deppenapostrophs, sehr schön 🙂
Hach, das German B. Ein rotes, leuchtendes Mahnmal dafür, daß Korrekturleserei not tut, selbst wenn’s nur um zwei Wörter geht.
Zu Zonenzeiten bekamen wir öfters Post aus der guten alten Tschechoslowakei. Die Adresse auf dem Briefkuvert war mit der Schreibmaschine getippt und in Ermangelung eines “ß” stand dort eben “StraBe”. Mein Vater schrieb das “ß” wiederum gern so, wie man es spricht, als “sz”.
Stimmt, in der DDR wurde bei Großbuchaben auch SZ geschrieben, statt SS. HAUPTSTRASZE und so.