In Frankfurt am Main war ich noch nicht oft, nach einer sehr langen Pause kürzlich wieder an einem Wochenende zu einer Tagung.
Selbstverständlich musste ich diesmal die Frankfurter Spezialitäten kosten, allen voran die berühmte Grüne Soße (die hatte ich noch nie) und den Apfelwein (den hatte ich beim letzten Besuch vor Jahrzehnten). Im Sachsenhäuser Vergnügungsviertel, das gleich hinter dem Tagungsort lag, scheint es mir inzwischen mehr Shisha-Lounges als Apfelweinkneipen zu geben, mittags ist es da auch ziemlich scheintot und abends einfach zu laut und alkoholselig.
Also musste ich über die Brücke zum anderen Ufer und dort ein Lokal suchen, das Grüne Soße auf der Karte hat. Fündig bin ich gleich am Dom geworden, im Café Metropol. Gelegen ist das Café in einem der vielen Neubauten aus den 1950ern, die hier rund um den Dom stehen und die oft mit einem Wandschmuck versehen sind, der ihnen eine ganz eigene Anmutung gibt.
Das Café hat einen großen Innenhof, der gut besucht war, was wohl zu gleichen Teilen auf den strahlenden Sonnenschein des ersten Oktoberwochenendes dieses Jahres und auf das gute Kuchen- und Speiseangebot zurückzuführen ist. Den Kuchen (man backt selbst) habe ich zwar nicht probiert, das was auf auf der Theke stand, sah aber überaus verführerisch aus.
Die Grie Soß gibt es hier in der fast klassischen Variante mit vier halben Eiern und Bratkartoffeln (ganz klassisch wär’s mit gekochten statt gebratenen). Es sind nicht etwa Kartoffeln und Ei mit Soße, sondern die Grüne Soße spielt die Hauptrolle und Ei und Kartoffeln sind die Beilage. Als Zugeständnis an die moderne Zeit fanden sich auch ein paar Raukeblätter auf dem Teller. Mir hat es sehr gut geschmeckt.
Dazu bestellte ich ein schönes Glas Sauren, der tat richtig gut, so kalt und erfrischend im warmen Sonnenschein. Im Café Metropol kommt der Apfelwein der Bio-Kelterei Matsch & Brei zum Ausschank, der mir von den vielen Apfelweinen, die ich an diesem Wochenende getrunken habe, mit am besten geschmeckt hat.
Die erste Stunde nach der Mittagspause kämpfte ich in der Folge dann auch mit etwas schweren Augenlidern.

Ja, eine der Nebenwirkungen von Apfelwein sind Sehstörungen und schwere Augenlider 😉
Geht aber wieder gut ja? Gruß, Michael
Hübsch, die Gläschen, in die sie ihren Apfelwein füllen, Matsch und Brei.
Wieviele Krüglein Apfelwein waren es dann um den grünen Matsch wegzuspülen?
Schön beschrieben. Und gut erkannt, dass die Sauce DIE Hauptrolle spielt.
Die Kräuter kann man in Rhein Main auf jedem Markt schön abgepackt in einer Rolle Papier kaufen. Sie schmeckt zu ganz vielen Sachen vorzüglich und ist sehr gesund. Zumindest wenn man sich auf die Kräuter beschränkt und den (sehr) fetthaltigen Teil ein wenig abmildert 😉
Grie Soß ist natürlich ein Kulturgut. Mir schmeckt sie im Frühling am besten und in der fettreichen Variante.
Herrlich, wie ein Touri Sachsenhausen, Grüne Soße und den Apfelwein so sieht!
Apfelwein! Das ist lecker. Wir hatten letztens Coq au Äppelwoi. Hmm.
Nicht zu fassen. Hat Grie Soß in Frankfurt gegessen. Dabei hat Sachsenhausen doch tolle Adressen – natürlich nicht direkt im “Vergnügungsviertel”.
Zum Beispiel Apfelwein-Dax, Dauth-Schneider am Affentorplatz (im Sommer wg. Leute gucken) oder Schreiber-Heyne, etwas ruhiger hinterm Lokalbahnhof.