Queijinhos do Céu ist eine Süßspeise, die man am besten in der Pastelaria Pão de Rala in Évora genießt. Himmelskäse wäre die wörtliche Übersetzung ins Deutsche: Himmlisch schmecken sie wirklich, und wie kleine, runde Käse sind sie geformt. Dem Himmel nahe sind sie umso mehr, als das Rezept von den Klarissenschwestern aus dem nahegelegenen Konvent der Santa Clara von Évora stammt. Überhaupt scheinen die Klöster in Portugal dem Süßen sehr zugeneigt gewesen zu sein, denn doces conventuais gibt es in großer Zahl.
Tresen der Pastelaria Pão de Rala mit unendlich vielen Leckereien
Die Himmelstörtchen aus Évora bestehen aus frischem Marzipan mit einer Füllung aus Eigelb und Zucker. Ein Rezept findet sich nicht so leicht, in den Tiefen des WWW bin ich lediglich auf die brasilianische Seite Mundo do Sabores gestoßen. Hier meine Übersetzung (ohne Gewähr und auch noch nicht nachgekocht – ich bin doch kein Foodblogger – und die Anweisungen zur Herstellung zweier Zuckersirups mit der jeweils richtigen Konsistenz scheinen mir auch schwer nachvollziehbar):
Zutaten für die Mandelmasse:
2 3/4 Tassen Zucker
1 1/2 Tassen Wasser
500g geschälte und gemahlene Mandeln
und für die Füllung:
2 Tassen Zucker
1 Tasse Wasser
12 rohe Eigelb, durch ein Sieb gestrichen
Den Zucker im Wasser bei schwacher Hitze solange köcheln, bis ein Sirup entsteht, der beim Abtropfen vom Löffel einen Faden zieht (und sich, wenn der Faden aufhört zu fallen, ein Tropfen an der Spitze des Löffels bildet). Dann die gemahlenen Mandeln hinzufügen und unter ständigem Rühren weiterkochen lassen, bis der Topfboden zu sehen ist. Die Masse dann auf einem Backblech verteilen und vier Stunden abkühlen lassen.
Für die Füllung den Zucker mit dem Wasser unter ständigem Rühren aufkochen, bis er sich aufgelöst hat. Bei schwacher Hitze köcheln, bis der Sirup dünne Fäden zieht, die leicht brechen. Abkühlen lassen und die Eigelbe hinzufügen. Bei schwacher Hitze umrühren, bis der Topfboden zu sehen ist.
Zur Fertigstellung einen Teelöffel der Mandelmasse abstechen und daraus einen kleinen Ball formen. Mit Puderzucker bestäuben und mit dem Zeigefinger eine Vertiefung eindrücken, die mit einem viertel Teelöffel der Eimasse gefüllt wird. Die Vertiefung schließen und das Ganze wie einen kleinen Käselaib formen.
Ei spielt überhaupt eine wichtige Rolle bei den vielen, überaus leckeren und oft sehr süßen portugiesischen Desserts: in den Rezepten finden sich oft Mengenangaben wie 6, 12, 15, 20 oder gar 24 Eier oder Eigelb, wobei die Rezepte durchaus nur für haushaltsübliche Mengen gedacht sind.
Gemütlich und am Sonntagnachmittag auch gut besucht
Damit die allerliebste portugiesische Freundin, die mich zu dieser wunderbaren Pastelaria geführt und damit dem Himmel etwas näher gebracht hat, den Weg schneller wiederfindet, steht unten die Adresse.
Ein Rezept, ein Rezept! Es lockt zum Ausprobieren.
Ach, eine Pasteleria mit Himmelstörtchen, wie schön!
Das klingt verlockend. Aber Zucker ist heikel; mit dem habe ich schon Schwierigkeiten, wenn ich nur eine Konsistenz hinbekommen soll.
Seit zwei Tagen steht hier ein Topf – leise mit unterschiedlichsten Geheimrezepturen vor sich hin köchelnd – auf dem Herd. Hier war der Karamell zu einer schwarzen Masse verbrannt, die äußerst hartnäckig am Topf klebt. Und das ist noch nicht einmal beim Zubereiten der Himmelstörtchen passiert …
Tip für Zuckerkatastrophen: Wasser + Zeit, ggf. etwas Spüli. Klingt jedenfalls interessant, was da in Deiner Küche passiert!
Das war nur eine der bereits angewendeten Geheimrezepturen, die am Topf bislang keine Wirkung gezeigt haben 🙁
Oh. Dann hilft wahrscheinlich nur noch Fräsen …
Da bin ich gespannt auf das Ergebnis beim Ausprobieren.
Die Küche ist versaut, alles voller Zuckerfäden …