Zhou’s Five oder Moa-Bogen, die Siebte

Nach fast zwei Jahren des Leerstands ist endlich der erste Mieter in die erste Etage des Moa-Bogens eingezogen und die Fahrtreppen nach oben sind freigegeben. Man wollte eigentlich schon gar nicht mehr glauben, dass das jemals passieren könnte.

Zhou's Five

Seit November belegt das panasiatische Restaurant Zhou’s Five mit rund 1000 Quadratmetern einen Großteil der verfügbaren Fläche. Die Räume des Restaurants ziehen sich an den großen Fensterfronten zur Birkenstraße und zur Putlitzstraße entlang, so dass man eine guten Ausblick auf eine der befahrensten Nord-Süd-Verbindungen Berlins hat, vom Straßenlärm hört man glücklicherweise nichts. Der riesige Hauptraum des Restaurants ist modern und unaufdringlich gehalten, und wer’s dort zu großgastronomisch findet, der kann in einen der kleinere Nebenräume ausweichen, die thematisch, aber ebenso wenig überladen dekoriert sind.

Zhou's Five

Das Five im Namen ist hier Programm: es gibt Speisen aus den fünf Ländern China, Mongolei, Thailand, Vietnam und Japan. Man kann sowohl vom Buffet essen als auch à la carte. Mittags essen wohl die meisten vom günstigen Mittagsmenu, für 8,90 € pro Person kann man aus einem reichhaltigen Buffet mit Gerichten aus der chinesischen und mongolischen Küche wählen (ein kleines Sushi-Angebot stand auch zur Verfügung, als ich dort war, derweil die vietnamesische und thailändische Abteilung des Buffets geschlossen waren).

Buffet im Zhou's Five

Das Mittagsbuffet bietet ein erkleckliches Angebot chinesischer Gerichte: Huhn, Ente, Schwein, Fisch, Krabben und Garnelen in unterschiedlichen Zubereitungen, alles eher so, wie man es vom “Chinesen um die Ecke” kennt, also leider kein Raum für Neuentdeckungen.

Die mongolische Abteilung wartet mit verschiedenen rohen und marinierten Fleisch- und Fischsorten, diversen rohen Gemüsen und vier verschiedenen Soßen auf. Daraus trifft man seine persönliche Auswahl, die man zum japanischen Teppan am Tresen bringt, wo alles kurz gegrillt und anschließend am Tisch serviert wird. Es ist nicht so einfach, gleich die den persönlichen Geschmack am besten treffende Soße zu wählen, auch wenn man sich das Sortiment vom freundlichen Personal zuvor hat erklären lassen. Mein Favorit war der marinierte Putenspieß, der sich mit einer (zusätzlich vom Büffet geholten) Erdnußsoße ausgezeichnet zu einer Art Saté-Spieß kombinieren ließ.

Darüber hinaus fand sich am Buffet eine Auswahl verschieden gefüllter Teigtaschen – ob mongolisch oder chinesisch ließ sich nicht feststellen, sie haben mir als Vorspeise mit geeignet ausgewählter Soße und ein wenig Grünzeug trotzdem sehr gut geschmeckt. Die Sushi-Varianten aus der japanischen Abteilung habe ich als Fischverschmäher nicht probiert und kann daher nichts dazu sagen. Zum Nachtisch gab’s gebackene Bananen, Äpfel und Ananas und roten und grünen Wackelpeter.

Alles in allem keine hochfliegende Gourmet-Küche, aber solides Handwerk aus frischen Zutaten und für den aufgerufenen Preis durchaus empfehlenswert – zumindest, was das Mittagsmenü angeht. Neugierig bin ich auf die vietnamesische und thailändische Abteilung, die nun für einen weiteren Besuch am Abend vorgemerkt sind, zumal die Weinkarte gut ausgesucht erscheint und einige interessante Weine aufweist.


4birnen

Zhou’s Five
Stephanstraße 41, 10559 Berlin

030 49 200 789
www.zhousfive.de

Täglich von 12–23 Uhr geöffnet

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2 Antworten auf „Zhou’s Five oder Moa-Bogen, die Siebte“

  1. Ich war auch da, zu Zweit!

    Sicherlich ist mein Stamm-Chinese gourmettechnisch eine andere Klasse, aber der neue Moa-Laden ist schon beeindruckend – da hat jemand gaaaanz viel Geld in die Hand genommen!

    Aber zum Stichwort ‘gourmettechnisch’ und dass inclusive aller Landesküchen: Vielfältig, abwechslungsreich (bis hin zum von Vilmos bereits erwähnten Wackelpudding), manche Dinge vielleicht mangels Kundenmassen nicht so ganz appetlich angerichtet (dicke Haut auf manchen Soßen) – wer aber angesichts des Preises meckert, hat die Welt nicht verstanden > Es ist zweifellos alles sein Geld wert! Und das ist absolut ehrlich gemeint. Wobei ich am Ende kaum weniger bezahlt habe, als bei meinem Stamm-Chinesen.

    Das Personal ist aufmerksam und der Laden hat einfach einen (oder auch mehrere) Besuch(e) verdient.

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