… und bekommt sie auch.
Überall, wo bislang eine verwaiste Baumscheibe brach lag und lediglich als Hundetoilette diente, wurden in diesem Frühjahr in Moabit neue Bäume gepflanzt. Es sind so viele, dass es wirklich auffällt.
Unbemerkt vorbei gegangen scheint das an dem kleinen Grüppchen vermeintlicher Baumschützer zu sein, die sich in den diversen Bürgerinitiativen hartnäckig und kompromisslos dafür einsetzen, dass im Kleinen Tiergarten auch bloß kein einziger Baum gefällt wird. So tragen sie letztendlich nur dazu bei, dass die Bäume sich gegenseitig behindern und keine prächtigen Kronen entwickeln können, dass kein Platz für neue Bäume ist und der Baumbestand vergreist (siehe auch Baumquälerei). Auch können Licht und Sonne den Boden kaum erreichen, so dass dort die von vielen gewünschten blühenden Pflanzen nicht gedeihen können.
Vielleicht interessiert es sie auch gar nicht, dass außerhalb ihres offenbar eingeschränkten Wahrnehmungshorizonts neue Bäume gepflanzt werden. Vielleicht können sie aber auch nicht laut dafür sein, weil ihre Feinde aus der Bezirk- oder Senatsverwaltung, die nach ihrer Auffassung nichts anderes tun, als Bäume zu fällen, die Neuanpflanzungen auf den Weg gebracht habe. Wer weiß.
Alle neuen Straßenbäume wurden über die Kampagne Stadtbäume für Berlin gepflanzt, die darauf basiert, dass Bürger über Spenden eine Hälfte der Kosten eines neuen Baumes (rund 1000 €) übernehmen und der Senat die andere Hälfte finanziert. So sind allein in Moabit 101 neue Bäume auf die Straße gekommen, 1530 in ganz Berlin, 735 weitere werden noch im Herbst 2013 gepflanzt. Bis Ende 2017 soll die Zahl neuer Bäume auf insgesamt 10.000 steigen.
Auskunft über die Standorte der Bäume gibt eine Karte bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, hier ein Ausschnitt für den Teil von Moabit, aus dem die Fotos stammen. Ein Klick auf die Karte führt zur interaktiven Version, in der die Bäumchen angeklickt werden können, um ihre Art und in einigen Fällen auch den Namen des Spenders zu offenbaren.
Und grün sind sie auch schon! Das ist doch mal wirklich erfreuliche Stadtentwicklung.
die Welt ist halt nicht einfach schwarz/weiss. Das ist anstrengend.
Das sieht ja außerordentlich ordentlich aus, direkt mit Rindenschutz und “Laufstall”, der auch Pinkelschutz bietet. So professionell habe ich das selten gesehen.
Das Leben ist hart in der großen Stadt, auch für die Bäume.
Ja wirklich super, angeblich sollen es 100 sein, aber genaueres weiß ich auch noch nicht, jedenfalls hat auch die Quitzowstraße und die Kruppstraße einige abbekommen, ebenso wie die Ulmeninsel, nun mittlerweile ohne Ulmen an der Seydlitz/Lehrter Straße.
Die Bäume wurden über die Kampagne “Stadtbäume für Berlin” gepflanzt. Ich habe alles, was ich dazu gefunden habe, im Artikel oben ergänzt.
Bäumchen im Laufstall…
Der Laufstall für Bäume heißt im Fachjargon Baumbock und schützt die jungen Bäume drei Jahre lang.
Mehr Schutz als Baum. Die drei Latten unten sind wirklich bemerkenswert.
So, so, dann können Baumschützer so verbohrt und vernagelt sein wie Tierschützer. Wer hätte das gedacht? Außer Tom natürlich: http://www.taz.de/digitaz/.tom/tomdestages?day=2013/05/17
Danke dafür – irgendjemand muss ja mal darauf hinweisen, dass so viele Bäume gepflanzt wurden. Warum macht der Bezirk das nicht? Der informiert nur über Pflegemaßnahmen…
Den Baum-Taliban geht es eh nicht um die Bäume selbst, sondern nur ums Wichtigmachen. Oder haben die sich für die Kahlschläge am Neuen Ufer, an der Siemensstraße oder am Stadtbad Seydlitzstr. interessiert? Fehlanzeige!
Die Bäume wurden über die Senats-Kampagne “Stadtbäume für Berlin” gepflanzt, weswegen der Bezirk wohl nichts dazu veröffentlicht (auch irgendwie eigenartig, wo er doch zumindest für die Standortvergabe zuständig ist). Ich habe alles, was ich zu dieser Kampagne gefunden habe, im Artikel oben ergänzt.
Die neuen Bäume habe ich auch schon mit Freuden registriert. Der Kiez kommt sich wieder. Ich weiß, es ist verwegen, einen direkten Zusammenhang mit der starken Reglementierung von Daddelbuden und Wettbüros zu sehen. Aber seit das Gesetz in Kraft ist, geht es mit Moabt spürbar aufwärts. Auch wenn ich nicht unbedingt die x-te Pizzsabude auf der Turmstraße brauche. Aber die Tendenz geht deutlich nach oben.