Nein, ein Kochblog wird das hier nicht. Dazu koche ich viel zu selten. Aber wenn, dann mache ich schon mal Möhren, die ich gerne ganz ohne Beilage esse. Weil mit Wasser jeder kochen kann, werden meine Möhren mit Butter zubereitet und kommen nur beim Gewaschenwerden mit Wasser in Kontakt.
Man braucht nicht viel:
1½ Pfund bis 1 Kilo Möhren
Butter
Salz
Getrocknete Chilischoten
Das reicht für ein bis zwei hungrige Personen, wenn’s dazu noch Beilagen gibt (Frikadellen, Fleischpflanzerln, Buletten, Fleeschknöpp passen sehr gut), tut’s auch eine kleinere Menge.
Ich hatte diesmal Möhren der Sorte Oxella, dick und kurz. Eigentlich eine Sorte, die sich gut zum Lagern eignet und dabei noch etwa süßer wird. Bei mir wurde das nichts mit der Lagerung und die Möhren kamen ziemlich bald nach dem Einkauf (beim Lenßenhof am Niederrhein) in den Topf.
Erst mal werden sie geschält.
Dann gewaschen.
Abschließend in Radln geschnitten. Würfel gehen aber auch.
Nun wird’s heiß: Man zerlässt ein gutes Stück Butter in einem Topf, am besten einem größeren, damit möglichst viele Möhrenscheiben Kontakt mit dem heißen Topfboden bekommen.
Bevor die Butter braun wird, kommen die Möhren in den Topf. Deckel drauf. Und dann wird ordentlich Gas gegeben – die höchste Stufe ist gut, denn die Möhren sollen schon ein braunes Krüstchen bekommen – so kurz vor dem Anbrennen ist gerade gut. Hier ist Aufpassen angesagt, damit sie nicht wirklich anbrennen.
Und alle drei, vier Minuten mal umrühren, damit auch die andere Seite der Scheiben etwas anrösten kann. Keine Angst: Es kracht und dampft ganz ordentlich, wenn man den Deckel abhebt und das kondensierte Wasser in den heißen Topf tropft. Nach fünf, sechs Minuten die Hitze etwas herunterschalten und weiter gut aufpassen (!) und gelegentlich umrühren.
Derweil die Möhren brutzeln, zwei getrocknete Chilischoten mit etwas grobem Meersalz mörsern. Beim nächsten Umrühren unter die Möhren geben.
Nach rund 15 Minuten sind sie gut. Auf einen Teller geben und gleich servieren.
Dann bleibt nur noch das Essen, guten Appetit!
Hmmmm, kenne ich und es ist super, super, super lecker. Du animierst mich, das – nach Jahren – auch mal wieder zu machen. Nach Jahren, denn ich koche auch eher selten. Bei mir ohne Chili, scharf ist nichts für mich. Mit der Butter muss man sehr, sehr vorsichtig sein, damit sie nicht anbrennt, aber den Geschmack der Möhren lockt man dadurch wunderbar hervor.
Klingt gut, aber ohne Beilagen wäre es mir, glaube ich, nichts.
„Ohne Beilagen“ ist ja auch kein Muss. Ich folge manchmal der Anregung von Antoine de Saint-Exupéry: „Il semble que la perfection soit atteinte non quand il n’y a plus rien à ajouter, mais quand il n’y a plus rien à retrancher.“ (Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.)
Möhrige Bilder… Das Fett braucht es doch auch, um die Vitamine dem Körper zuzuführen, oder? Irgendwas war da…
Super dokumentiert, das Möhrenrezept. Nicht, dass Du die Zubereitung vergisst – fooddesigner oder Koch?
Ohne Fotos wär’s ein wenig schmalbrüstig …
Da kann ich nur mit Helge Schneider: Tu mal lieber die Möhrchen, Mama …
– für mich aber gerne mit Schweineöhrchen.
Für wer’s hören will: http://www.myvideo.de/watch/5009452/Helge_Schneider_Helges_Moerchenlied
Möhrchenstunde bei Vilmoskörte! Ein mir bekannter Koch sagt, Butter hat noch nie geschadet; ich glaube das sofort.
Ja, einfach ist manchmal eben einfach lecker. So mag ich sie auch gern. 🙂