Herr Ackerbau hat unter dem passenden Titel Urbane Schönheit zum Internationalen Tag des Blicks von Brücken über Eisenbahnlinien (13. Dezember) aufgerufen – ein Projekt, bei dem ich gerne mitmache. Dem Fotoarchiv ließen sich ein paar passende Bilder – natürlich aus Moabit – entnehmen, die ich bereits 2003 aufgenommen habe. Darum fehlen auf den Bildern noch die Oberleitungen, die Gleise sehen noch fabrikfrisch aus und einiges, was man auf den Bildern noch sieht, ist den Weg alles Vergänglichen gegangen und ist heute (so) nicht mehr vorzufinden.
Blick von der Putlitzbrücke nach Westen auf die Beusselbrücke, direkt davor steht das 1892/93 von Karl Cornelius errichtete kombinierte Stellwerks- und Wasserturmgebäude Mwt, das inzwischen unter Denkmalschutz steht. Am linken Rand sieht man den heute nicht mehr vorhandenen Güterbahnhof Moabit und links im Hintergrund eine der beiden Gasspeicherkugeln des Charlottenburger Gaswerks, die schon vor Jahren demontiert worden sind. Das Stellwerk Moa (Bildmitte rechts) wurde auch abgerissen.
Und umgekehrt: Blick von der Beusselbrücke auf die Putlitzbrücke. Links steht das Kraftwerk Moabit, ganz im Hintergrund das Verwaltungsgebäude von seinerzeit noch Schering, heute Bayer AG.
Stellwerk Moabit West von der Beusselbrücke aus gesehen.
Danke für die Fotos, den Gasspeicher hatte ich damals gar nicht wahrgenommen. Der Blick auf Schienen hat etwas erhabenes….
Vom Gasspeicher habe ich noch einige Fotos, vielleicht schreibe ich noch einen nostalgischen Beitrag dazu.
Wirklich schöne Bilder. Der Blick auf Gleise macht mich immer wehmütig.
Wehmut kommt wohl auf, weil man unweigerlich ans Wegfahren denkt, wenn man auf die Gleise schaut, die zum Horizont führen.
Das sind ja auch schon beinahe historische Bilder!
Das dachte ich mir auch, was sich nicht alles schon in dem einen Dutzend Jahren verändert hat …
Wunderschöne Aufnahmen bei toller Beleuchtung.
Bin gespannt, was Du uns dann am 13.12. präsentierst.
Die neuen Gleise sehen abgefahren aus.
Eingefahren kannst du die Gleise jetzt bei Urbane Schönheit 2015 sehen. Das elegante Grau des nigelnagelneuen Schotters musste eine rostigen Braun weichen.
Bleib im Gleise, so fährst du sicher.
Deutsches Sprichwort *ichmirdanichtsicherbin*
Für Nicht-Berliner (solls ja auch geben) wäre der Hinweis hilfreich gewesen, warum es mitten in der Stadt eine nagelneue Trasse gab. Wenn ich mich recht erinnere hieß das Projekt “Lückenschluss” und war der letzte Akt bei der Schließung des durch die Mauer zerstörten S-Bahnrings.
Die Trassenführung ist nicht so neu:
1. es gingen immer schon Gleise zum Lehrter (Fern-)Bahnhof und zum Hamburg-Lehrter Güterbahnhof und
2. fand der Lückenschluss des S-Bahn-Rings schon einige Zeit vor der Erneuerung der Fern- und Regionalbahngleise (nämlich am 15.6.2002) statt, nachdem der Ring im Westteil ab 1993 Stück für Stück erneuert worden war und die Bahnhöfe Beusselstraße und Westhafen bereits 1999 wieder in Betrieb gegangen waren.