In der Charlottenburger Gerviniusstraße, gleich neben dem Damm der S-Bahn, kann man an einem langgestreckten Ziegelsteinbau jede Mange Rost bewundern, denn die Türen und Fensterrahmen dieses Baudenkmals sind aus solidem Eisen gefertigt, das ganz offensichtlich alle Witterungseinflüsse der letzten fast 90 Jahre überstanden hat. Das Haus konzipierte der Architekt und Eisenbahn-Baubeamte Richard Brademann, der viele Bauten der Berliner S-Bahn entworfen hat, als Gleichrichterwerk für die Berliner S-Bahn, die bis heute mit Gleichstrom fährt; es wurde 1928 fertiggestellt. Obwohl Koidl schreibt, das Gebäude sei im Bauhausstil gehalten, sehe ich auch einen expressionistischen Einfluss in der Gestaltung der Außenhaut, was durch die Verwendung des violett-roten hartgebrannten Backsteins noch unterstrichen wird.
Heute dient das schöne Gebäude nach den im Jahr 2006 begonnenen Umbau- und Sanierungsarbeiten als Ausstellungshalle für die private Initiative Kunsthalle Koidl, die sich das Ziel gesetzt hat, private Sammlungen zeitgenössischer Kunst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Gervinusstraße 34,
10629 Berlin
030 84 71 25 86
kunsthalle-koidl.de
Diese Halle hat es mir schon vor dem Umbau angetan. Meine Idee war hier mitten in der Stadt wie in einer Villa zu wohnen. Aber die Altlasten (giftige Öle) der Transformatoren im Boden hätten meine finanziellen Mittel bestimmt gesprengt.
Ja, das glaube ich. Man kann solche kleineren Umspannwerke sehr gut zu einem Wohnhaus umbauen, siehe https://vilmoskörte.de/2008/03/10/gleichrichterwerk-in-berlin/.
… sehr, sehr schön. Rost ist eine schöne Farbe; erinnert daran, daβ auch das Bauen mal ein Ende haben wird.