Die Beschilderung bei der Umleitung von Fußgängern scheint ein schwieriges Geschäft. Nicht nur, dass sich die gleichen Fragen wie bei einer früheren Sperrung stellen, hier werden Frauen mit Kindern nach rechts und nach links geschickt. „Na wat denn nu!“ ist die Berlinerin geneigt auszurufen.
Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass es ein ziemliches Unding ist, an dieser verkehrsreichen Kreuzung von Stromstraße und Turmstraße einfach mal so den intensiv genutzten Fußgängerüberweg zu sperren und von den Fußgängern zu verlangen, dass sie statt einer Überquerung gleich drei in Kauf nehmen, was gefühlt eine kleine Ewigkeit dauert. Natürlich ignorieren viele Fußgänger diese Zumutung und schlängeln sich irgendwie durch, wenn die Autos Rot haben.
Und das alles offensichtlich für die Baustelle des Herrn Huth, der Moabit mit einem Einkaufszentrum auf dem Gelände der früheren Schultheiss-Brauerei beglückt. Damit gesellen sich 30.000 m² zusätzliche Einzelhandelsfläche zu den bereits entlang der Turmstraße vorhandenen rund 20.000 m². Dass damit die im Stadtentwicklungsplan Zentren und Einzelhandel (StEP Zentren 2020) als Orientierungswert genannte Fläche von 30 bis 35.000 m² (siehe Bericht zur Zentren- und Einzelhandelsentwicklung und zur Förderung der städtischen Zentren vom 07.08.2007) erheblich überschritten wird, scheint die Berliner Stadtplaner nicht wirklich zu interessieren. Wenn der Investor mit der Kohle winkt, sind die Pläne, die man für viel Geld hat erstellen lassen, das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt sind. So fördert man ganz prima die Politikerverdrossenheit.
Das Leben in Moabit wird immer härter. Die Verkehrsregelung wird im Ordnungsamt von sachkundigen Mitarbeitern entschieden.
Das stellt nicht das OA auf, die machen nur die Vorgaben (verkehrsrechtliche Erlaubnis) und dann macht das eine Firma oder die Baufirma selber… Na, dann kommen die Schilder hin, die noch im Depot standen 🙂
Diese Leitungsarbeiten nerven im ganzen Ortsteil … aber an dieser Stelle natürlich besonders viele.
Es sind diesmal nicht die üblichen Leitungsarbeiten, sondern es ist die Huth-Baustelle, die sich sehr ausbreitet. Entlang des Schultheiss-Geländes sind auf der Turmstraße der Gehweg, der Parkstreifen und der halbe Radweg für die Anlieferung von Armiereisen und Beton gesperrt. Die Fußgänger schlängeln sich trotzdem auf der Straße den Bauzaun entlang.
Augen zu und durch … 😉
Gut recherchiert. Die Einkaufszentren sind eine Plage. Bei mir um die Ecke hat der letzte gut sortierte Eisenwarenhändler dicht gemacht. Keine Chance gegen das Bauhaus.
Sehr richtig. Das Center ist ein ärgerliches, aber komplexes Thema für sich. Die “Umleitung” ist ein Unding. Dass man an der Baustelle auch eine von drei Auto- und Parkspuren sperren könnte statt des Gehwegs, kann man sich offensichtlich nicht vorstellen.
Sie haben ziemlich viel gesperrt (Gehweg, Parkstreifen und Hälfte des Radwegs), siehe meine Antwort auf Susannes Kommentar.
Ah, danke fürs genaue Nachschauen. Hab ich wieder voreilig gemotzt, Asche auf mein Haupt.
Zwischen Ostbahnhof und Warschauer Brücke entsteht auch noch so ein Center… harren wir der Schilder…
150 Shops. Na, wenn da nicht auch für Dich was dabei ist … Vielleicht sollte man sich gleich ein nächstes Nutzungskonzept überlegen?
(Der Webauftritt ist grausam.)
Wohl nur einen einzigen “Shop” gibt es für mich: Butter Lindner, die hatten vor vielen Jahren ein Geschäft auf der Turmstraße. Der Webauftritt ist in der Tat grausam – grausam auch die vielen Fehler, die sich in den Texten finden.
Wirklich gruselig, gestern bin ich da auch vorbeigekommen und habe die Totalsperrung gesehen. Und natürlich selbst im Dunkeln wieder Fußgänger, die da langlaufen.
Jetzt wurde ein Passant angefahren: http://moabit.net/10138