Norwegischer Rost

Nach langer Pause mal wieder ein Beitrag für Frau Tonaris Rost-Parade, diesmal etwas weiter nördlich gefunden:

Eher ungewöhnlich, dass eine Schiffsschraube aus rostendem Material hergestellt wird. Zur Geschichte der Schraube und des Fundorts klärt ein angebrachtes Schild auf:

Propeller und Nordre Verft

Diese Schiffsschraube wurde im Boden gefunden, als der Keller des Adressahuset ausgegraben wurde. Das Alter ist unbekannt, aber der Propeller ist eine der wenigen sichtbaren Erinnerungen an die Schiffswerft Nordre Verft, die für 160 Jahre – von 1820 bis 1980 – auf dem Gelände ansässig war.

Die Werft wurde vom Schiffbauingenieur Arnt Nilsen Sundt gegründet und hieß nach ihm zunächst Sundtverftet. 1844 wurde sie an die Trondhjems Werft und 1872 weiter an die Nordfjeldske Dampskibsselskab (NFDS) verkauft.

Bei Nordre Verft wurden viele Schiffe der NFDS fertiggestellt und getauft, und viele von ihnen kehrten zur Reparatur zurück. Ab 1975 wurde die Werft schrittweise abgerissen und abgewickelt.

1981 verlegte Nidelven Marina seinen Sportboothafen über den Fluss und nutzte Teile der alten Nordre Verft, wo sich auch zwei große und ein kleineres Lagerhaus befanden. Diese Gebäude wurden im November 1983 beim Brückenbrand teilweise zerstört und später abgerissen.

Im Jahr 1982 wurde das Gelände der Nordre Verft im Rahmen eines Grundstücktauschs mit NFDS an die Gemeinde Trondheim übertragen. Die Trondheimer Elektrizitätswerke bauten Mitte der 1980er Jahre ein Umspannwerk im nördlichen Teil des Geländes, während ein geplantes Parkhaus nie realisiert wurde. In den letzten Jahren hatte das Grundstück wechselnde Besitzer. Heute besitzt KLP AS, ein Immobilienunternehmen der Kommunalen Landespensionskasse, Gelände und Bauten, während die Gemeinde Trondheim Eigentümer des Parks ist.

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6 Antworten auf „Norwegischer Rost“

  1. Ach, wenn doch Plastik auch verrosten würde! Kürzlich hatte ich aber ein kleines Erlebnis mit verrottetem Kunststoff. Ich angelte eine lange nicht benutzte Salatschleuder aus dem oberen Fach des Küchenschranks, und dabei durchbohrte mein Daumen mühelos den Deckel. Kein Sprung war dafür verantwortlich. Man konnte das ganze Teil zwischen den Fingern zerbröseln. – Ich wünschte, alle Waffen der Welt würden rosten, was das Zeug hält. Außerdem ist die Farbe doch ganz schön. 🙂

    1. Ja, Oxidation generell. Man denke nur an das leuchtende Hellgrün von Kupferdächern. Und mit gefällt sogar dieser Regenbogenschimmer auf dem Topfboden, wenn ich Kartoffeln gekocht habe.

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