Den mitternächtlichen Beginn des neuntens Tags in Tromsø hatte ich ja schon als Ende des achten Tags beschrieben. Folglich war es spät, als ich in der Koje lag, dementsprechend war ein späteres Frühstück als sonst angesagt. Finnsnes (laut Plan 4:15 bis 4:45), wo wir am fünften Tag schon tagsüber waren, habe ich so oder so verschlafen. Von Harstad (7:45 bis 8:30) habe ich nur ein einziges Foto vom Frühstückstisch aus gemacht.
Karte © Kartverket lizensiert unter Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0), Original bei norgeskart.no
In Harstad – auf Hinnøya, der größten Insel an Norwegens Küste, gelegen – begann die Reise durch die Inselgruppe Vesterålen – diesmal bei Tageslicht. An diesem Tag sollten wir auch noch an den Inseln Andøya (Risøyhamn, nach Plan 10:45 bis 11:00), Langøya (Sortland, 12:30 bis 13:00) und Hadseløya (Stokmarknes, 14:15 bis 15:15) anlegen.
Die fotografisch dokumentierte Strecke begann erst mit dem Durchfahren der Risøyrenna, einer speziell für Hurtigruten ausgebaggerten Fahrwasserrinne vor Risøyhamn, wo wir pünktlich um 10:45 am Kai lagen. Risøyhamm hat regelmäßig mehr Säcke mit Blumenerde als Einwohner (209), und die Hurtigrutenschiffe nehmen üblicherweise große Mengen von Blumenerde auf Paletten an Bord. Rund die Hälfte der Fläche der Insel Andøya besteht aus Moor, und im Ort Kvalnes steht seit 1980 eine Fabrik, in der im großen Maßstab Torf und Blumenerde für den Export hergestellt wird (siehe En tur rundt Andøya).
In Risøyhamn, diesem kleinsten der von Hurtigruten angelaufenen Häfen, blieben wird nur 15 Minuten, dann ging’s unter der Andoyabrücke her in den Risøysund nach Sortland. Kurz vor Sortland fuhren wir unter der Sortlandbrua durch, auf der – auch das eines der Rituale einer Reise mit Hurtigruten – die Busse vom Landausflug, der in Harstad begonnen hatte, ebenfalls nach Sortland fuhren und mit Schiffssignal und Winken begrüßt wurden. Am blauen Terminalgebäude mit der poetischen Aufschrift “Vinden blåser søte ord” (Der Wind bläst süße Worte) standen schon unsere Ausflügler, als die MS Nordkapp festmachte.
Durch den Sortlandsund fuhren wir weiter nach Stokmarknes, dem Gründungsort der Hurtigruten, der auch das Hurtigrutenmuseum beherbergt. Unweit des Hurtigrutenkais liegt die frühere Finnmarken, 1956 gebaut und 1993 außer Dienst gestellt, aufgebockt auf dem Trockenen. Sie ist heute ein Teil des Museums.
Unter der Hadselbrua, die die Inseln Hadseløya und Langøya verbindet, mussten wir gleich zweimal durchfahren.
Weiter ging die Fahrt durch den engen und langen Raftsund, der Vesterålen von Lofoten trennt. Damit wir die bereits nächtlich wahrgenommene Szenerie auch bei Tageslicht bewundern können, machte die MS Nordkapp einen Abstecher bis zum Eingang des Trollfords (im Winter fahren die Schiffe wegen Lawinengefahr nicht in diesen engen Fjord). Danach war es nicht mehr so weit bis nach Svolvær, der „Hauptstadt“ der Lofoten, wo wir – diesmal noch im Hellen – pünktlich anlegten. Ein nicht zu verleugnender Duft von Fisch durchzog Deck 3, nachdem der in Øksford geladene Kabeljau gelöscht worden war.
Das Abendmenü stand unter dem Motto Das Land im Meer: „Die Farbe und der Geschmack des heutigen Menüs spiegeln sowohl unsere kulinarischen Wurzeln als auch unsere Zukunft wider. Darüber hinaus ist der Kabeljau mit Birkensalz gewürzt, das die angestammte Hurtigruten-Wildkäutersammlerin Judith Van Koesveld aus Kabelvåg gesammelt hat.“