Donaucity-Kirche in Wien

Wenn man nach Wien fährt, kann man natürlich alle bekannten Orte aufsuchen, an denen sich Touristen drängen. Das habe ich natürlich auch in Maßen getan. Wie in jeder Stadt, gibt es aber auch hier abseits der ausgetretenen Pfade Schönes und Interessantes zu sehen.

Wie zum Beispiel die Kirche Christus, Hoffnung der Welt, eine katholische Kirche im neuen Stadtteil Donaucity, die vor 20 Jahren fertiggestellt wurde. Ihr Architekt ist Heinz Tesar, der mit seinem Entwurf in den 1990er Jahren einen Wettbewerb unter sechs namhaften österreichischen Architekten für sich entscheiden konnte.

Der mit dunklen Chromstahlplatten verkleidete Kubus steht direkt vor den Hochhäusern der UNO im neuen Stadtquartier Donau-City. Die vier Ecken des Kubus’ sind in unterschiedlicher Höhe ausgeschnitten und bieten Platz für große Fenster. An einer Ecke liegt der Eingang, der einen separaten Raum bildet, von dem aus man einen Blick ins Kircheninnere werfen kann, ohne einen möglicherweise gerade stattfindenden Gottesdienst zu stören. Durch diese Einschnitte an den Ecken hat die Kirche von oben gesehen eine Kreuzform.

Vienna International Centre
Links vorne der dunkle Kubus der Kirche, die Kreuzform ist aus dieser Ansicht gut zu erkennen. (Bild von Wikipedia; Urheber Herbert Ortner, Wien; Lizenz CC BY 2.5)

Von außen ist der Bau, betritt man den Platz vor der U-Bahn-Station, nur durch das eingelassene weiße Kreuz als Kirchengebäude zu erkennen. Das kühle Äußere steht ganz im Kontrast zum warmen Inneren der Kirche, das durch das helle Birkenholz der Wand- und Deckenverkleidung geprägt wird. Ganz besonders ist die Lichtverteilung im Kirchenraum: Durch die vielen „Bullaugen“ in der Außenhülle, die Fenster in den ausgeschnittenen Ecken des Kubus und einen Deckenausschnitt in Form einer Herzwunde dringt von überall Licht in das Innere.

Die Bilder des Kreuzwegs an der dem Eingang gegenüberliegenden Seitenwand sind Siebdrucke, die nach Zeichnungen des Architekten Heinz Tesar angefertigt wurden.



Die Kirche ist direkt an der U-Bahn-Station Kaisermühlen-VIC (Linie 1) gelegen.

Donaucity-Kirche

Donau-City-Straße 2, 1220 Wien
donaucitykirche.at

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6 Antworten auf „Donaucity-Kirche in Wien“

  1. Besonders schön finde ich die Kirche ja nicht, v.a. innen, aber faszinierend und etwas schräg.

    Schließe mich Karu an: Danke fürs zeigen, wäre ich sonst vielleicht nie drauf gestoßen.

  2. So ein Käse! Und was für ein schöner! Allerdings eher von innen, als von außen. Die Kistenform hat sich meines Erachtens längst erschöpft; es wirkt dann immer so, als hätten der Architekt sein Lego-Phase nicht überwunden. Der Innenraum hingegen ist besonders, schon in der Art, wie das Licht hereingeholt wird. Versuche mir gerade zeitraffermäßig vorzustellen, wie das Wandern der Sonne über den Tag den Raum verändert. Beam me up, Jesus!

  3. Ich finde die Kirche vor allem von außen schön. Sie ist so klar . Da habe ich meine Lego-Phase wohl auch nicht überwunden. Das mit der Kreuzdarstellung von oben kennen wir ja seit den mittelalterlichen Kirchen mit den beiden Seitenschiffen.

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