Die schriftlich belegte Geschichte des Klosters beginnt um 1400, als es auf Anregung des Schlossherren vom nahegelegenen Schloss Dyck gebaut wurde. Rund 400 Jahre lebte man im Kloster nach den Regeln des Franziskanerordens, bis der Klosterbetrieb im Rahmen der Säkularisation zu den Zeiten der französischen Herrschaft im Rheinland aufgelöst wurde. Das Kloster samt umliegendem Land kauft die Familie von Salm-Reifferscheidt-Dyck 1806 dem französischen Staat ab. Die Klosterkirche wird anschließend als Vorratskammer genutzt. Fürst Joseph von Salm-Dyck lässt sie schließlich ab 1854 renovieren und macht sie für den Gottesdienst nutzbar, der hier ab 1860 wieder regelmäßig stattfindet.
Nach dem Abflauen des Kulturkampfs zwischen Bismarck und der katholischen Kirche bemühte sich sein Sohn Fürst Alfred um die Wiederansiedelung einer Ordensgemeinschaft. Ab 1904 zog der Orden der Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria in das Kloster ein, das damit zu einem Zentrum der Volksmission wurde. Heute betreiben die Oblaten hier ein Studienheim, das jungen Männern auf dem zweiten Bildungsweg erlaubt, die Laufbahn eines Priesters einzuschlagen.
Die Kirche des Klosters, die völlig in die Klostergebäude integriert ist, wurde 1451 erbaut. Der Kirchenraum besteht aus einem einzigen großen rechteckigen Raum mit flacher Decke und glatten Wänden ohne jeden weiteren architektonischen Schmuck. Leider ließen sich weder in der Kirche selbst noch in anderen einfach zugänglichen Quellen weitere Informationen über die Ausstattung der Kirche finden.
Die Deckenbemalung scheint jedenfalls aus dem Barock zu stammen. In den Boden des Mittelgangs eingelassen ist eine sehr schön ausgeführte Gedenktafel aus Bronze. Sie führt wohl alle Familienmitglieder des Adelsgeschlechts Salm-Reifferscheidt-Dyck mit Geburtsdatum zwischen 1773 und 1947 auf.
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