Internetsperre in weniger als einer Minute umgehen

„Nur versierte Internet-Nutzer mit krimineller Energie können Sperrungen von Seiten umgehen“, meint unsere ahnungslose Familienministerin. Seltsam, dass sie sich noch nicht mal ein paar Fachleute leisten kann, die sie beraten könnten; auf die, die sie seit Wochen gratis von der Unsinnigkeit der Sperrmaßnahmen überzeugen wollen, will sie ja nicht hören

So geht das Eintragen eines nicht gefilterten Nameservers für Windows-Nutzer:

Internetsperre umgehen in 27 Sekunden

Und Linux und Mac User machen einfach als admin:

echo nameserver 205.234.170.215 >/etc/resolv.conf

(freier Nameserver von resolvingnameserver.com). Statt dieser IP-Adresse geht auch 208.67.222.222 (Nameserver von opendns.com, mehr zum Thema Community Based Domain Name Blocking bei blog.opendns.com, in Englisch) oder auch 85.214.73.66 (Nameserver von FoeBuD, mehr beim Schockwellenreiter).

Mehr zum Thema bei der netzeitung und beim law blog. Und zur Nutzlosigkeit der Sperren bei Heise-News.

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10 Antworten auf „Internetsperre in weniger als einer Minute umgehen“

  1. Du, Du hast da nen Fehler in dem Abschnitt „Linux“… wo auch immer Du das her hast, aber das ist falsch…

    a) macht man mit einem „echo 205.234.170.215 >/etc/resolv.conf“ sich die gesamte resolv.conf kaputt, weil sie überschrieben wird, und
    b) ist „205.234.170.215“ einfach nur eine IP Adresse. Wenn überhaupt, müsste es mindestens „nameserver 205.234.170.215“ heißen, damit die resolver lib des Betriebssystems weiß, was es mit der IP machen soll.

    Mal abgesehen davon, dass diese genannten DNS Server in USA liegen, und ich nicht weiß was da das größere Übel ist … in DE nicht auf Kinderpornos zugreifen zu können oder in USA mein gesamtes Surfverhalten hinterlassen…

    Wenn jemand schon mit linux arbeitet, macht es mehr Sinn, sich einen eigenen Resolver auf seinen Rechner zu packen. Ist total einfach und absolut wirkungsvoll, und in der /etc/resolv.conf braucht man nur noch ein „nameserver 127.0.0.1“ reinzupacken und man braucht nichts mehr von außen…

    Gruss,
    Frank

    1. Upps, der String „nameserver“ ist mir irgendwie abhanden gekommen, danke, ergänzt. Es geht mir nicht darum, anzuzeigen ob die Verwendung eines Nameservers in den USA besser oder schlechter ist, es ging lediglich drum, zu zeigen, wie unendlich simpel es ist, die angedachten Sperrmaßnahmen zu umgehen. Ob das nun Sperren gegen Anbieter ungesetzlicher Inhalte sind oder Sperren gegen politisch Unliebsame (die wir auch noch bekommen, wenn es so weiter geht), war mir erst mal egal. Außerdem scheint mir eine von der Öffentlichkeit (Community) kontrollierte Sperrliste immer noch lieber, als eine vom BKA kontrollierte, die ist nämlich gänzlich unkontrolliert. Ich habe allergrößtes Misstrauen gegen diese geheimdienstliche Megabehörde.

  2. Inzwischen lässt sich Zensursula ja feiern für diese tolle Maßnahme. Es ist ein Armutszeugnis, dass man die Seiten versucht zu verstecken, statt wirkungsvolle polizeiliche Maßnahmen einzuleiten und die Betreiber (und deren Hintermänner) von Webseiten mit Kinderpornographie zu ermitteln und anzuklagen und die betreffenden Inhalte dauerhaft vom Netz zu nehmen. Da könnte man schon mal bei den in Deutschland gehosteten anfangen, die ja auf den skandinavischen Sperrlisten auftauchen. Der Rest steht wohl zu 90% auch in befreundeten westlichen Staaten (die auch alle einschlägige Gesetze haben), mit denen man gemeinsam die Plage bekämpfen könnte.

  3. Vermutlich feiern sie die, die denken „Oh, cool! Jetzt können wir endlich Chinataugliche Internetfilter aufbauen!“

    Bin ich froh, dass es freie DNS Server gibt, und dass ich zur Not meine Informationen über das freenetproject bekommen kann.

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