Bloggerhürdenlauf

Mit einer gewissen Trägheit folge ich Frau Lakritzes Anregung und beteilige mich am Bloggerhürdenlauf, den sich Herr Zeilensturm ausgedacht hat. Ein Weg, abseits der ausgetretenen Wege neue Blogs zu finden und zu lesen (Anleitung unten). Und es wurde wahrlich ein Hürdenlauf mit Einbahnstraßen, Irr- und Umwegen. Ich startete beim letzten Blog, das Lakritze besucht hatte: …

Staatstheater Cottbus

Das Staatstheater Cottbus ist ein imposanter Bau im Jugendstil. Eingefasst in Grünanlagen samt Brunnen steht das Gebäude gänzlich frei auf dem Schillerplatz und wirkt dadurch nur umso monumentaler. Das 1908 eröffnete Theater wurde auf Wunsch der Bürger der Stadt Cottbus gebaut, die durch eine florierende Textilindustrie um die Wende zum 20. Jahrhundert zu Wohlstand gekommenen …

Oloid

Schade, nun ist es schon wieder ein paar Jahre her, dass in dunklen Winterzeiten die Lichtkunst von Moritz Wermelskirch die Moabiter Nächte erhellte – in der Bandelstraße/Ecke Birkenstraße, der Perleberger und der Lübecker Straße. Seit 2013 liegen die Aufnahmen der leuchtenden Objekte im privaten Fotoarchiv und warten auf Veröffentlichung. Darunter auch die der rot-blau beleuchteten …

Pierre Boulez Saal

Er ist außergewöhnlich schön, der neue Konzertsaal, den Berlin dank Daniel Barenboims Initiative bekommen hat, auch wenn die Schreibweise seines Namens so ganz ohne Durchkopplung zu einem leisen Grmpf! oder ähnlichen Missfallensäußerungen Anlass gibt. Architekt Frank O. Gehry hat es meisterlich geschafft, das Runde ins Eckige zu bekommen, um es mal flapsig auszudrücken. Es wurde …

Madame Baheux im Offenen Garten

Schon lange sind die Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Performances, die Brigitte Stockmann und Anderl Kammermeier in ihrem Garten organisieren, eine Moabiter Sommertradition. Ihr schöner Garten liegt versteckt am Rande des Fritz-Schloß-Parks an der Kruppstraße rund um den denkmalgeschützten Geschützschuppen der 6. Batterie, der heute die Metallwerkstatt von Anderl Kammermeier beherbergt. In der Regel hat man …

Zampogna

Auf dem Weg von Kalabrien nach Apulien kommt man – nicht zwangsweise, aber wenn man will – unter anderem auch an Spezzano Albanese vorbei. Albanese deswegen, weil es einer der vielen Orte in Süditalien ist, der ab dem 15. Jahrhundert Albaner aufgenommen hat, die vor dem expandierenden Osmanischen Reich geflüchtet sind. Insgesamt leben heute noch …

Montag ist Waschtag

Washing Machine rips itself apart to Conlon Nancarrow's music (Study No. 21)

Washing Machine rips itself apart to Nancarrow’s insane music. Nicht von mir, nur von mir gefunden.

Ausgangspunkt des Zufallfunds war ein großartiges Konzert, das Samstagabend im Kammermusiksaal der Philharmonie stattfand. Der RIAS Kammerchor und das Ensemble musikFabrik sangen und spielten Werke von Janáček, Kagel und Strawinski. Bei Les Noces wurden die beiden Flügel von zwei Pianolas bedient, die der Pianolist Rex Lawson spielte.

Ein Pianola sieht und hört man nicht oft (erst recht nicht, dass zwei zugleich spielen) und wenn, dann vielleicht eher in einem Musikinstrumentenmuseum als im Konzertsaal. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum ein mechanisches Musikinstrument einer menschlichen Bedienung bedarf, sollte „das Internet“ ein Antwort geben. Und die ward auch ziemlich schnell gefunden mit einem Video über den Pianolisten Julian Dyer, der Erfordernis und Funktionsweise der menschlichen Bedienung dieses mechanischen Instruments erklärt.

Und wie es so oft ist mit der Prokrastination bei der Suche in den unendlichen Weiten des wundervollen Webs, kommt dabei immer auch einiges zu Tage, was man nicht so direkt sucht. So bin ich auf den amerikanischen Komponisten Conlon Nancarrow gestoßen, der eine große Zahl von Musikstücken für das Pianola geschrieben hat. Zumeist sind es Stücke, die von einem einzelnen menschlichen Pianisten wegen physischer Beschränkungen durch die Zahl der Finger oder der maximalen Spannweite von zwei Händen erst gar nicht gespielt werden können. Etliches davon habe ich mir angehört. Und bin bei der Suche eben auch auf das obige Video gestoßen.

Es stammt von Colin Broom, der als Ausgangsmaterial ein Video von Aussi50 nimmt. Aussie50 lässt darin seine Waschmaschine schwere Brocken schlucken und filmt genüsslich ihre langsame Selbstzerstörung. Colin Broom schneidet das Video von Aussie50 passend zur Musik von Conlon Nancarrows Study No 21 (“Canon X”) – das Ergebnis würde ich als durchaus gelungen bezeichnen.

Die Anzahl der in der Seitenspalte auftauchenden Videos über sich selbst zerstörende Waschmaschinen legt die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine im englischen Sprachraum durchaus verbreitete Sportart handelt.

Kunst jetzt draußen!

Heute morgen stehen große weiße Tafeln im Kleinen Tiergarten: Noch leere Tafeln … Nur Veronika Witte hat ihr Memento Mori wohl schon fertig mitgebracht. Eine Erklärung dafür gibt es auch: „Kunst jetzt draußen!“ ist ein Kunstfestival im öffentlichen Raum und versammelt 40 international arbeitende, teils junge, teils renommierte Künstlerinnen und Künstler, die bereits mehrfach in …

Himmel über Moabit

Heute mit Mäusebussard. Offensichtlich hat sich ein Paar dieser Greifvögel im Kleinen Tiergarten häuslich eingerichtet, fast jeden Tag höre ich ihre typischen miauenden Schreie und sehe sie hoch am Himmel kreisen. Gelegentlich machen die Mäusebussarde auch schon mal einen Ausflug in die Umgebung und nutzen dabei einen Balkon, um sich niederzulassen, werden dort (und anderswo) …