Anni Dunkelmann, die gelegentlich ein wenig Pep in das angestaubte und betuliche Berliner Dorffernsehen namens Abendschau bringen darf, präsentierte am Freitag den Ausflugstipp fürs Wochenende: Eine Wanderung von Pechüle zum Aussichtspunkt am Keilberg. “Kann man sich merken”, dachte ich beim Anschauen, “mal sehen, wie das Wetter wird”. Und als am Sonntag der Himmel blau war und die Sonne schien, war der Ausflug beschlossen; die Lieblingszicke murrte zwar erst ein wenig, war aber am Ende des Tages doch froh, dass wir uns aufgemacht hatten.
Der Keilberg liegt im Naturschutzgebiet Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg, das der südöstliche Teil des Naturparks Nuthe-Nieplitz ist. Es liegt auf dem Gelände eines früheren Truppenübungsplatzes, auf dem das Militär schon seit 1860 seine Waffen erprobte und Soldaten ausbildete. Seit 1999 sind rund 7.200 Hektar des Schießplatzes als Naturschutzgebiet ausgewiesen, das weitestgehend sich selbst überlassen bleiben soll und damit auf dem Weg zu einer Wildnis ist. Wandern sollte man hier tunlichst nur auf den markierten Wegen, die von Munition befreit wurden.
In Pechüle, einem hübschen Dorf unweit von Treuenbrietzen und rund 70 km südlich von Berlin gelegen, sammelten sich am frühen Sonntagnachmittag etwas mehr als 50 Leute, um sich unter fachkundiger Leitung eines “Parkrangers” von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg auf die Wanderung zum Aussichtspunkt am Keilberg zu machen. Unterwegs wurde hin und wieder ein Stopp eingelegt, bei dem unser Ranger Wissenswertes zu Fauna und Flora am Wegesrand erzählte. Für die Identifikation der Spuren, die einige der Tiere im Park hinterlassen, hatte er sogar ein paar Läufe verschiedener Waldbewohner im Rucksack (Wildschwein, Hirsch, Reh, Mufflon), anhand derer er den Stadtbewohnern erklärte, wie die unterschiedlichen Spuren zustandekommen.
Der Keilberg ist mit 108 Metern zwar nicht sehr hoch, aber der noch darunter liegende Aussichtspunkt befindet sich an einer Flanke des Bergs, die zum Baruther Urstromtal hin steil abfällt. Hier hat man bei klarem Wetter – und das hatten wir – eine erstaunliche Fernsicht. Man schaut bis nach Berlin, am Horizont sind deutlich einige der höheren Berliner Wahrzeichen – wie Schäferberg und Fernsehturm – zu erblicken.
Panorama vom Aussichtspunkt am Keilberg (Ein Klick aufs Bild macht es bildschirmfüllend groß)
Zum krönenden Abschluss ließ sich dann noch ein Seeadler blicken, der mit nur wenigen Flügelschlägen am blauen Himmel ruhig seine Kreise zog.
Ein Seeadler ist mit bis zu 2,50 Meter Spannweite schon ein ziemlich beeindruckender Vogel
Eine Wanderung zum Keilberg-eine lohnende Sache. Jedoch sollte man bei warmen Wetter entsprechendes Insektenspray dabei haben.
Da der Weg nicht gerade sehr begangen ist, warten diese kleinen Biester gerade auf entspechende Wanderer, was anderes ist es, wenn man sich am Wannsee aufhält. Dort stechen einen diese Biester nur, wenn diese entsprechende Leckerbissen riechen-die Gegend dort ist ja auch begangener.