Wat braucht der Berliner, um glücklich zu sein? Ne Laube, ’n Zaun und ’n Beet … – so sang Claire Walldoff vor etlichen Jahrzehnten.
Eine eigene Laube – da denkt mancher, Gartenzwerge, Nachbarn, wie piefig, wie spießig, aber doch gehört die Laube zu Berlin wie Zille und ist nach wie vor für viele Berliner ein Traum. Für rund siebzigtausend Familien ist der Traum wahr geworden: so viele Parzellen gibt es 2018 gemäß Senatsverwaltung in der Hauptstadt, verteilt auf fast 900 Kleingartenanlagen, die immerhin etwas mehr als drei Prozent des Stadtgebiets einnehmen. Und das konnte 2007, als ich diesen Beitrag schrieb, auch mitten im Zentrum, unweit des Kudamms sein.
Wie schreibt der Senat im Kleingartenentwicklungsplan 2004 so treffend: „Kleingärten haben eine Geschichte, die eng mit der Entwicklung Berlins zur Großstadt verbunden ist. Sie haben sich in Berlin zu einer typischen Form städtischer Frei- und Erholungsflächen entwickelt und sind ein wesentlicher Bestandteil des Grünflächensystems in der Stadt geworden. Keine vergleichbare Metropole verfügt über eine solch große Zahl an privat nutzbaren Gärten im unmittelbaren Einzugsbereich der Innenstadt“.
Die Kolonien an der Peckwisch im Nordosten von Reinickendorf sind eingeklemmt zwischen Nordbahn und Industriegebiet. Sie tragen so schöne Namen wie Neues Leben, Vogelhain und Lebensfreude, aber auch so prosaische wie Flora & Müller KGA, Trockendorf und An der Nordbahn.
Ein Erklärung für den Namen Peckwisch liefert Michael Bayer in seiner Wittenauer Geschichte. Danach war die Peckwisch einst ein sumpfiges Wiesengebiet. Frühere Namen sind Große Peckwisch, Große Peckwiese oder auch Poggwisch (Wisch(e) ist ein norddeutsches Wort für Wiese, Pogge ist Niederdeutsch für Frosch). In alten Karten (bis ca. 1930) findet man das Gebiet noch als Feuchtwiese mit der Bezeichnung Gr. Peckwisch ausgewiesen.
Roedernallee, Lengeder Straße, Interessentenweg, 13407 Berlin
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