Wohnhaus Paul Henckels in Kleinmachnow

Wohnhaus Paul Henckels

Kleinmachnow ist seit langem ein bevorzugter Wohnort für die Berliner, die im Grünen wohnen möchten. Die Betuchteren unter ihnen ließen sich schon in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hier ihre Villen von jungen Architekten bauen, die später zu einiger Berühmtheit gelangt sind.

Bemerkenswert ist das Haus am Weinberg, das der Architekt Egon Eiermann hier um 1936 für den Schauspieler Paul Henckels baute. In der Rolle des Professors Bömmel im Film »Die Feuerzangenbowle« hat sich Henckels faktisch ewigen Ruhm erspielt, unter anderem mit dem in breitestem rheinischen Dialekt vorgetragenen Satz »Wat is en Dampfmaschin? Da stelle mer uns mal janz dumm…«.

Wohnhaus Paul Henckels

Der Architekt Egon Eiermann, der sich im nationalsozialistischen Deutschland vorrangig dem Industriebau widmete, wurde erst nach dem Endes des zweiten Weltkriegs bekannt, unter anderem mit dem 1961 vollendeten Neubau der Berliner Gedächtniskirche. Das Einfamilienhaus, das er hier gebaut hat, ist vollkommen aus Ziegelstein und zeichnet sich durch ungewöhnliche Formen aus, wie den asymmetrisch bis zum Boden reichenden Giebel, der mit seiner durchbrochenen Ziegelfläche Erinnerungen an eine italienische Capanna weckt. Das Haus ist ziemlich vom Grün eingefasst und entzieht sich dadurch leider etwas der näheren Betrachtung.

Das Haus steht – wie auch die direkt benachbarte Villa Koch und einige andere Häuser am Weinberg – auf der Liste der Denkmäler des Landes Brandenburg.


Am Weinberg 5, Kleinmachnow

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Eine Antwort auf „Wohnhaus Paul Henckels in Kleinmachnow“

  1. Ganz herzlichen Dank für diesen interessanten Artikel über Paul Henckels, von welchem ich ein großer Fan bin. Unvergessen sein Rolle als Tierarzt Dr. Pudlich in den Immenhof-Filmen und wie angesprochen als Prof. Bömmel.

    Eine Frage dazu:

    Ich habe drei Bücher mit Lebenserinnerungen von Herrn Henckels, die ich gerade wieder anfange zu lesen, und ich erinnere mich an eine Stelle, wo er halbscherzend von einer „freiwilligen Zwangsräumung“ erzählte. Viel Geld haben die Schauspieler ja damals nicht verdient, man „spielte für Obst und Gemüse“. Auch schien es im Haus nicht bestens ausgestattet gewesen zu sein, denn die Organisatoren dieser Zwangsräumung schafften Teppiche und Besteckkästen an.

    Könnte es sich eventuell um dieses Haus handeln?

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