Gerickesteg

gerickesteg

In elegantem Schwung überspannt das eiserne Tragwerk dieser Fußgängerbrücke seit 1914 die Spree, um das im Südosten der Insel Moabit gelegene Wohnviertel an den S-Bahnhof Bellevue anzubinden, der auf dem anderen Ufer, schon im Hansaviertel, gelegen ist. Die nahezu perfekte Schönheit der Brücke erreichten die Architekten Friedrich Krause, Fritz Hedde und Bruno Möhring unter Verzicht auf jeglichen Zierrat allein durch die Details der Konstruktion selbst. Die Spannung des Brückenbogens wird auf beiden Ufern durch massive Granitpfeiler aufgefangen, die die Treppenaufgänge zum Steg einfassen. Jeder der vier Pfeiler trägt eine große Laterne.

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Ursprünglich trug die Brücke den Name Bellevuesteg, wurde aber bereits wenige Jahre nach der Fertigstellung nach Wilhelm Gericke benannt, einem Unternehmer, der sich als Stadtverordneter sehr um die Entwicklung Moabits verdient gemacht und wohl auch deshalb den Beinamen »König von Moabit« erhalten hatte.

Die von den Nationalsozialisten am Ende des zweiten Weltkriegs gesprengte Brücke wurde 1949 wieder aufgebaut. Mit rund fünfzig Metern Spannweite ist sie wahrlich keine große Brücke, verkürzt aber den Moabitern aus dem »Protestantenviertel« immer noch den ansonsten weiten Weg zum S-Bahnhof Bellevue.


Zwischen Helgoländer Ufer und Holsteiner Ufer, 10557 Berlin

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