Stadtkirche St. Marien in Gransee

Am Kirchplatz, 16775 Gransee
03306 2676

www.kirchengemeinde-gransee.de

St. Marien Gransee

Schon von Weitem fallen die beiden ungleichen Türme der Granseer Stadtkirche ins Auge: der eine bis oben aus Ziegelstein, der andere in drei Etagen mit schwarzem Schiefer verkleidet. Ursprünglich waren beide Turmspitzen gleich, deutlich höher und weniger gedrungen. Ihre jetzige Gestalt haben sie bekommen, nachdem die Türme wiederholt den Stadtbränden, die 1604, 1606 und 1711 die Stadt heimsuchten, zum Opfer gefallen waren.

Kommt man näher, so steht man im Zentrum der mittelalterlich geprägten Stadt Gransee vor einem gewaltigen, freistehenden Backsteinbau. St. Marien ist eine dreischiffige Hallenkirche, die mit einer mächtigen Westfassade mit eben diesen beiden Türmen und einem monumentalen Schmuckgiebel im Osten zu beeindrucken weiß.

Die Ursprünge der Kirche reichen bis 1220 zurück, aus dieser Zeit stammt der Unterbau aus Feldsteinen. Im Wesentlichen wurde ihre Gestalt durch verschiedene Bauphasen im 14. und 15. Jahrhundert geprägt.

St. Marien Gransee

Betritt man die Kirche durch das Westportal, so gelangt man erst in den hoch aufstrebenden Turmsaal mit dem im 19. Jahrhundert neu gebauten Kreuzrippengewölbe. Staunend geht man weiter in den eigentlichen Kirchenraum, wo es noch mehr zu bewundern gibt. Es fällt sogleich die Ausmalung der Kirche ins Auge, deren Farbkonzept dem Zustand um 1450 entsprechen soll. Auffallend sind die vielen kleinen Details an den Kapitellen und in den Gewölben – eher aus dem Volksglauben übernommene Sinnbilder und Zeichen heidnischen Ursprungs, die Dämonen austreiben und Unheil abwenden sollen.

St. Marien Gransee St. Marien Gransee

Bei der Ausstattung der Kirche sind besonders erwähnenswert die beiden Altäre und die gotische Triumphkreuzgruppe, die alle drei um 1500 entstanden sind, und die Orgel des berühmten Orgelbaumeisters Joachim Wagner aus dem Jahr 1744. Der Schnitzaltar ist um das Jahr 1470 vermutlich in einer Lübecker Werkstatt entstanden und zeigt in seinem Mittelteil das Passionsgeschehen auf dem Kalvarienberg. Das linke, nördliche Seitenschiff beherbergt einen Altar, der aus der bei einem Stadtbrand zerstörten Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters stammt. Dieses um 1520 entstandene Altarbild zeigt auf der mittleren Tafel eine Darstellung der Anna Selbdritt: die heilige Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesusknaben.

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