Restaurant Jules Verne

3birnenSchlüterstr. 61, Berlin
+49 30 31809410
www.jules-verne-berlin.de

julesverneaussen

Das Jules Verne hat, wenn man nach hinten durchgeht, einen ungemein schönen, gastlichen und gemütlichen Raum, leider für die Raucher. Die Bedienung ist zugewandt, flink und zuvorkommend. Die Küche kann da nicht so ganz mithalten, die von anderen gepriesene »unterschiedliche Vielfalt« stellte sich mir eher als Mangel an klarer Stilrichtung dar. Die unterschiedlichen Stile vermischen sich mitunter auch im einzelnen Gericht.

Auf der Karte unter anderem auch Flammkuchen (heutzutage in Berlin ein arg strapaziertes Gericht – es ist sehr schwer, etwas so Einfaches wirklich gut zu machen), den gab es aber leider nicht in seiner originären Form – also nur mit Rahm, Zwiebeln und Speck – sondern mit allerlei Auflagen, die ihm wesensfremd sind.

So bestellte ich das vielgelobte Wienerschnitzel vom Kalbsrücken, das es wahlweise mit Bratkartoffeln (das muss wohl ein Zugeständnis an Elisabeth Binders Begleiter aus Blankenese sein) oder mit warmem Kartoffelsalat (Zugeständnis an die Schwaben) gibt. Ich orderte den warmen Kartoffelsalat, weil ich mir dachte, der passt besser zum zarten Wienerschnitzel als die deftigen Bratkartoffeln.

Oh welche Überraschung, der warme Kartoffelsalat war durchsetzt mit Stücken von Spreewälder Salzgurken, die ja ansonsten trefflich munden können. Aber im warmen Kartoffelsalat? Und das Schnitzel war nicht schlecht, aber flau, das habe ich andernorts zum gleichen Preis auch schon gschmackiger bekommen.

Auf Empfehlung des Hauses und der mich begleitenden Freunde bestellte ich Tarte Tatin, deren Zubereitung laut Karte mindestens 15 Minuten Wartezeit bedingt. Sie kam schon nach gefühlter halber Zeit und man sah ihr an, dass ihr die andere Hälfte fehlte: die Äpfel waren blass, der Zucker nicht karamellisiert, sie hatte so gar nichts gemein mit dem, was ich erwartete (siehe http://www.tarte-tatin.com). So war sie irgendwie nur ein Stück Teig mit Apfelscheiben in flüssigem Zucker.

julesverneinnen

Eigentlich nur drei Birnen, wegen des schönen Ambientes gibt es eine Extrabirne, die wegen des Rauchs glich wieder weggenommen wird. Vielleicht komm ich noch mal, trinke ein Bier, schaue mir an, was die anderen so auf den Teller bekommen, und probiere dann noch einmal – vielleicht hatte ich ja nur Pech.

Meine Freunde aßen Matjes.

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